Die Deutschen begannen mit einem grandiosen Sieg über Frankreich, enttäuschten danach gegen Belgien auf ganzer Linie. Auch beim 83:88 gegen die Ukraine war mehr drin.

Ljubljana. Den deutschen Basketballern droht bei der EM in Slowenien nach dem Traumstart das frühe Aus. Im dritten Vorrundenspiel kassierte die Mannschaft von Bundestrainer Frank Menz beim 83:88 (30:39) gegen die Ukraine die zweite Niederlage in Folge. Damit steht die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vor den letzten beiden Spielen der ersten Gruppenphase gegen Großbritannien am Sonntag (14.30 Uhr) und Israel am Montag (17.45/beide ARD) unter Druck. Zwei Siege sind Pflicht, garantieren aber nicht den Einzug in die Zwischenrunde.

Als bester deutscher Werfer im Spiel gegen die Ukraine, Gastgeber der EuroBasket 2015, erzielte Robin Benzing in der Hala Tivoli von Ljubljana vor 1570 Zuschauern 17 Punkte, Heiko Schaffartzik kam auf 22. Beim überraschenden Auftaktsieg gegen Titelkandidat Frankreich (80:74) und der Niederlage gegen Belgien (73:77 n.V.) war der 24-jährige Benzing Topscorer gewesen.

Menz änderte seine Startformation erstmals im Turnierverlauf, Aufbauspieler Per Günther ersetzte Niels Giffey. Im Gegensatz zum Vortag, als das DBB-Team gegen die Belgier schwach gestartet war, lief es diesmal in der Anfangsphase ausgezeichnet. Zwischenzeitlich gelang ein 10:0-Lauf. Doch der Vorsprung (13:4) schmolz so schnell wie er angewachsen war, weil die deutsche Mannschaft den gebürtigen Amerikaner Eugene Jeter nicht in den Griff bekam. Außerdem konnten unter dem Korb Wjatscheslaw Krawtsow und Kyryl Natjaschko zu selten gestoppt werden.

Die vom früheren NBA-Headcoach Mike Fratello (USA) betreuten Ukrainer zogen davon, Menz nahm rund eine Minute vor dem Ende der ersten Halbzeit noch einmal eine Auszeit, um den Run des Gegners zu beenden.

Der neue Bundestrainer hatte schon umittelbar nach dem Spiel gegen die Belgier befürchtet, dass der kraftraubende Krimi mit Verlängerung Folgen haben würde. „Wir konnten keine Energie für die nächsten Tage aufheben, deswegen wird es jetzt nicht leichter“, sagte der 49-Jährige. Dazu hatten die Ukrainer einige Stunden mehr Zeit zur Regeneration. Und das machte sich bemerkbar. Nach der Rückkehr aus der Kabine hatten die deutschen Korbjäger große Mühe und schafften es nicht, die Distanzwürfe der Ukrainer zu verteidigen. Mit einer Reihe von Dreiern durch den schnellen Jeter, Bruder der dreimaligen Leichtathletik-Weltmeisterin Carmelita Jeter, und Sergij Gladyr setzte sich der zuvor in der Gruppe A zweimal erfolgreiche Gegner ab.

Die deutsche Mannschaft stemmte sich im Schlussabschnitt gegen die drohende zweite Niederlage im erst sechsten Länderspiel gegen die Ukrainer und kämpfte sich wieder heran (67:68), doch am Ende reichte es trotz zunächst immer wieder wechselnder Führung nicht mehr zum Sieg.