Durch das 2:0 (0:0) gegen Spanien feierte die Mannschaft von Bundestrainer Jamilon Mülders den Gruppensieg und geht damit wohl Olympiasieger Niederlande aus dem Weg.

Boom. Halbfinalticket gebucht, Minimalziel erreicht: Die deutschen Hockey-Frauen haben bei der EM in Boom/Belgien auch ihr drittes und letztes Vorrundenspiel gewonnen. Durch das 2:0 (0:0) gegen Spanien feierte die Mannschaft von Bundestrainer Jamilon Mülders den Gruppensieg und geht damit wohl Olympiasieger Niederlande aus dem Weg. In der Runde der letzten Vier bekommen es die „Danas“ wohl mit dem Sieger der Partie zwischen Gastgeber Belgien und Irland zu tun, die in der Gruppe A um den zweiten Semifinalplatz kämpfen.

Eileen Hoffmann erzielte nach der zweiten Strafecke des Spiels in der 66. Minute die erlösende Führung für die deutsche Auswahl, die die Partie bis dahin klar dominiert hatte, ihre Überlegenheit aber bis zum 1:0 nicht nutzen konnten. In den letzten Sekunden schob dann Jana Teschke (70.) den Ball nach einer weiteren Strafecke über die Linie.

Die Deutschen begannen mit viel Schwung und erspielten sich in den ersten zehn Minuten einige Möglichkeiten. Allerdings fehlte die letzte Präzision im Abschluss. Nach zehn Minuten kamen die Spanierinnen etwas besser in die Begegnung und konnten den ein oder anderen schnellen Konter setzen. Allerdings schaffte es das Team von Trainer Adrian Lock kaum in den Kreis und erspielte sich keine einzige richtige Torchance. Die Mannschaft um Spielführerin Julia Müller tat sich dennoch schwer mit den tief stehenden Spanierinnen, auch Müller verpasste zweimal das Tor von Maria Lopez de Eguilaz. Vor dem Halbzeitpfiff erarbeitete sich Deutschland nur eine einzige Strafecke und konnte aus der drückenden Überlegenheit und den vielen Chancen noch kein Kapital schlagen.

Nach der Halbzeit dauerte es ein bisschen, bis die Deutschen wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor sorgten, in der 42. Minute scheiterte Nina Hasselmann knapp. Auch Hannah Gablac (46.) und Maike Stöckel (46.) nutzten zwei hervorragende Gelegenheiten nicht. In der 51. Minute wehrte Lopez de Eguilaz einen Schlag von Gablac (51.) mit dem Fuss ab.

Das nach Olympia 2012 stark verjüngte Team von Mülders greift nun nach der insgesamt elften EM-Medaille. Dabei hatte es vor Beginn der EM durchaus Anlass zu Sorgenfalten auf der Stirn von Mülders gegeben. Nach der erfolgreichen Qualifikation für die WM 2014 in Den Haag und dem Sieg über Olympiasieger Niederlande im Finale des Drittrundenturniers der World League folgten in der Vorbereitung zwei bittere Klatschen gegen das Oranje-Team. Doch Mülders schaffte es, die Probleme zu minimieren und sein Team wieder zu verbessern. Wenn die Mannschaft nun auch noch die Abschlussschwäche, die sie in den Begegnungen mit Schottland und Spanien zeigte, in den Griff bekommt, könnte dem DHB-Team in Boom vielleicht der große Wurf gelingen, Titelverteidiger Niederlande vom Thron zu stoßen.