Sein Lebensziel hat Klaus Jakobs deutlich verfehlt. Nie hauptberuflich im Sport zu arbeiten, das hatte er sich schon als 16-Jähriger geschworen, als er bei seinem ostfriesischen Heimatverein SV Warsingsfehn eine Leichtathletik-Trainingsgruppe übernahm: „Mich hat der Gedanke befremdet, dass Amateure den Profis sagen, wo es langgeht.“ Nein, der Sport sollte für den gelernten Groß- und Außenhandelskaufmann nie mehr sein als der Ausgleich zu seiner Arbeit in großen Industrieunternehmen.

Zum Glück ist es anders gekommen. Heute, bald 45 Jahre alt, kann Jakobs auf eine erfolgreiche Funktionärskarriere zurückblicken, anfangs im Niedersächsischen, später im Deutschen Leichtathletik-Verband. Vor drei Jahren dann nahm er das Angebot an, Hamburger Landestrainer zu werden. „Viele haben sich gewundert, wo ich doch Bundestrainer war. Aber es war eine Entscheidung für die Familie. Ich will für meine zweijährige Tochter da sein.“

Statt wie früher 180 Tage im Jahr unterwegs zu sein, kann er sich jetzt als Teammanager aus der Ferne ansehen, wie sich seine deutschen Sprinter an diesem Wochenende bei der WM in Moskau schlagen. Natürlich habe auch die Nähe zum Wasser für Hamburg gesprochen. Ihm fühlt sich Jakobs schon deshalb verbunden, weil sein Großvater Kapitän und sein Vater in einer Werft tätig war. Dem Wasser und der norddeutschen Landschaft, die er mit seiner Familie erkundet, sooft es eben geht.

Nur die Zeit zwischen 6 und 7 Uhr beansprucht Klaus Jakobs allein für sich. Dann liest er in Ruhe sein Abendblatt – den Sportteil zuerst.