Den erleichterten Jubel der Fans, nachdem Tommy Haas und Roger Federer ihre Matches gewonnen hatten, kann ich gut nachvollziehen. Auch ich wünsche mir, dass Hamburg das Traumfinale zwischen den beiden Superstars sehen kann. Und nach den Eindrücken der vergangenen Tage halte ich es durchaus für möglich, dass es auch dazu kommt.

Bei Federer sieht es immer so aus, als wäre Tennis das Leichteste von der Welt. Wie er sich bewegt, wie er aus unmöglichen Winkeln noch Gewinnschläge auspackt, das ist absolut beeindruckend zu sehen. Er ist der beste Tennisspieler aller Zeiten, und auch wenn er zuletzt nicht mehr so dominant auftreten konnte wie früher, ist es immer noch großartig, ihm zuzusehen.

An Haas fasziniert mich vor allem sein unbändiger Kampfgeist. Mir imponiert, dass er trotz seines Alters noch nicht satt ist, dass er immer noch auf der Tour unterwegs ist und nicht die Zeit mit seiner Familie verbringt. Wie er sich auf dem Platz pusht, und wie variabel er spielt, das gefällt mir.

Leider hatte ich bislang noch nie die Gelegenheit, mit den beiden zu reden. Tommy hat mich hier in Hamburg gegrüßt, er kannte mich aus Wimbledon. Ob ich mir für mein Spiel etwas von den beiden abschauen kann, werde ich oft gefragt. Natürlich gibt es vieles, was ich auch gern könnte, aber Herrentennis auf Damentennis zu übertragen, das funktioniert nicht. Deshalb genieße ich einfach, ihnen zuzusehen. Wenn sie ins Finale kommen, kann ich das leider nicht live tun. Am Sonnabend fliege ich zu einem Turnier nach Nancy in Frankreich. Aber ich drücke die Daumen, dass Hamburg sein Traumfinale bekommt!