Im Testspiel gegen den FC Luzern verletzte sich der Mittelfeldspieler beim Tor. Einen Tag später folgte die nun die bittere Diagnose für den 27,5 Millionen Euro Neuzugang.

Bad Ragaz. Die Idylle im Trainingslager von Borussia Dortmund wurde einen Tag vor der Abreise aus Bad Ragaz durch eine Hiobsbotschaft getrübt. Millioneneinkauf Henrich Mkhitaryan fällt für vier Wochen aus. Der 24-jährige Armenier zog sich einen Teilabriss des vorderen Syndesmosebandes im rechten Sprunggelenk zu.

Damit wird der 27,5-Millionen-Euro-Neuzugang in der 1. DFB-Pokalrunde in Wilhelmshaven am 03. August definitiv fehlen. Auch beim Bundesliga-Saisonstart am 10. August beim FC Augsburg wird Mkhitaryan wohl fehlen. Erst eine Woche später im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig kann er wieder zum Einsatz kommen.

Die Verletzung hatte sich Mkhitaryan am Tag zuvor in einem Testspiel beim FC Luzern zugezogen. Er war umgeknickt und musste ausgewechselt werden, nachdem er zuvor die 3:1-Führung (38. Minute) erzielt hatte.

Unmut verbreiteten im BVB-Lager zudem die Aussagen von Torjäger Robert Lewandowski, der scheinbar nur noch widerwillig für Dortmund spielt. „Ich muss das akzeptieren, dass ich in Dortmund bleiben muss“, sagte der polnische Nationalspieler im Trainingslager in der Schweiz der „Bild“-Zeitung. In der „Sport-Bild“ machte der 24 Jahre alte Pole aus der Enttäuschung über seinen erzwungenen Verbleib keinen Hehl. „Über den Umgang mit mir, bin ich verwundert“, erklärte Lewandowski.

In der Rückrunde der Fußball-Bundesliga habe er alles für den BVB gegeben und sei sich sicher gewesen, gehen zu dürfen. „Ich spielte und traf in dem Wissen, dass ich im Sommer wechseln darf“, sagte er. „Nun sollte plötzlich alles anders sein.“ Monatelang hatte es Wirbel um einen möglichen Wechsel Lewandowskis, der beim BVB noch einen Vertrag bis 2014 besitzt, zum Triple-Gewinner FC Bayern München gegeben.

Dennoch erfüllt der BVB-Angreifer seine Pflicht. Wie gegen Bursaspor Kulübü hat er auch beim FC Luzern ein Tor zum Sieg beigesteuert. Die große Frage bleibt, ob der vergrätzte Spieler auch in der neuen Bundesligasaison wieder so engagiert und erfolgreich auftrumpfen wird. „Mehr Profi geht nicht“, lobte BVB-Trainer Klopp seinen Angreifer aus Polen, blockte weitere Fragen aber ab: „Robert ist bei uns und über diese Option freue ich mich.“

Auch Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ist optimistisch, dass „Lewy“ keinen Dienst nach Vorschrift machen wird. „Wir hatten nie Zweifel an seinem guten Charakter.“

Alles andere als abwanderungswillig ist dagegen Chefcoach Klopp selbst, dessen Erfolg mit den Dortmundern offenbar das Interesse bei einigen Top-Clubs geweckt hat. „Es lagen in der Tat einige Anfragen vor“, sagte der 46-Jährige in einem Interview der „Sport-Bild“. „Auch von Vereinen, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie jemals Interesse haben könnten, mein Trainerteam und mich zu verpflichten.“

An einen Weggang vom BVB, mit dem er zweimal deutscher Fußball-Meister wurde, einmal den DFB-Pokal gewann und in das Champions-League-Finale einzog, habe er bisher aber nie gedacht. „Der Respekt dem BVB gegenüber ist allerdings so groß, dass ich mir keine Gedanken darüber gemacht habe.“ Sein Vertrag mit den Dortmundern ist noch bis Ende Juni 2016 datiert.

Deshalb lässt er sich auch auf Spekulationen um eine Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw nicht ein. „Ich verschwende daran keinen Gedanken, Nationaltrainer zu werden“, sagte Klopp. „Auch woanders sehe ich mich nicht. Ich habe da auch keinen Karriereplan.“