Hamburg. Trotz des dramatischen Unfalls am Vortag des Derbys hat der Hamburger Renn-Club gewonnen – jedenfalls wirtschaftlich. An den sechs Renntagen wurden insgesamt 3.375.072 Euro am Totalisator gewettet. Das entspricht einem Plus von 18,64 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2,84 Millionen Euro). Allerdings lagen die Umsätze 2010 mit 3,4 Millionen und 2009 mit rund vier Millionen Euro höher. Am Sonntag wurden 1.213.926 Euro verwettet (Vorjahr 1,06 Millionen). Im Derby selbst waren es 396.650 Euro (329.992). Etwa zwei Drittel wurden an den Kassen auf der Bahn, der Rest bei auswärtigen Annahmestellen ausgegeben.

„Dieses Ergebnis ist hervorragend“, sagte Renn-Club-Schatzmeisterin Ilona Vollmers nach dem ersten Kassensturz. Der Meetingetat von drei Millionen Euro sei gedeckt. „Es besteht Grund zu gedämpftem Optimismus. Die Umsatzzahlen sind ein erheblicher Schritt nach vorne.“ Mut mache auch der gestiegene Besucherzuspruch.

Als Gründe des finanziellen Erfolgs nannte die Kauffrau das attraktive Sportprogramm mit einem hochkarätigen Grupperennen an jedem Veranstaltungstag, das interessante Rahmenangebot, aber auch das kaiserliche Wetter. Zudem sei das Meeting konkurrenzlos gewesen, ohne großen Fußball und rivalisierende Spitzenereignisse in der Stadt selbst. Im kommenden Jahr findet zeitweise parallel die Fußball-WM in Brasilien statt.

Sollte der Verein nach der präzisen Abrechnung binnen zehn Tagen einen leichten Gewinn verbuchen, würde dieser zum Abbau von Bankdarlehen genutzt. Im vergangenen Jahr hatte man ein Minus von 145.000 Euro notiert. Sollte das aktuelle Plus größer ausfallen als gedacht, würde man sogar an eine Erweiterung der Derbywoche 2014 denken. „Vielleicht gibt es am Dienstag wieder einen siebten Renntag“, sagte Vollmers. Allerdings wäre dafür ein zusätzlicher Deckungsbeitrag durch Sponsoren in Höhe von 70.000 Euro nötig.

Das 145. Deutsche Derby wird am 6. Juli 2014 gestartet. Ob Hauptsponsor Sparda-Bank wieder als Partner zur Verfügung steht, soll sich nach genauer Prüfung der Zahlen und Daten herausstellen. „Wie in den Vorjahren werden wir im Herbst entscheiden“, sagte Sparda-Vorstandsmitglied Yvonne Zimmermann. „Grundlage ist unsere neue Marketing-Ausrichtung.“