Im abschließenden Gruppenspiel konnte Deutschland die ersten Punkte bei der diesjährigen EM einfahren. Für beide Mannschaften ging es um nichts mehr, da sowohl die DFB-Elf als auch Russland schon vor dem Spiel ausgeschieden waren.

Netanya. Die deutschen U 21-Fußballer haben einen versöhnlichen Abschied bei der Europameisterschaft in Israel gefeiert. Nach zwei Niederlagen und dem damit besiegelten EM-Aus besiegte die DFB-Auswahl am Mittwoch im letzten Gruppenspiel Russland mit 2:1 (1:1) und erreichte mit dem ersten Sieg den dritten Platz in der Gruppe B. Vor 8134 Zuschauern in Netanya erzielten Patrick Herrmann (34.) und Sebastian Rudy (68./Foulelfmeter) die Treffer für die deutsche Mannschaft. Die ebenfalls noch sieglosen Russen kamen durch Alan Dzagoev (22.) zum Torerfolg, mussten aber von der 39. Minute an auf Georgi Schtschennikow (Rote Karte) verzichten.

Im zweiten Spiel sicherte sich Spanien durch einen 3:0 (2:0)-Erfolg gegen die Niederlande den Gruppensieg und trifft im Halbfinale am Samstag auf Norwegen. Im zweiten Vorschlussrundenspiel stehen sich Italien und die Niederlande gegenüber.

„Weil wir die drei Punkte am Schluss mitgenommen haben, sieht es nicht mehr ganz so schlecht aus“, bilanzierte Torschütze Rudy zum Turnierende im TV-Sender Kabel 1. Durch Niederlagen gegen die Niederlande (2:3) und Spanien (0:1) hatte die Auswahl von DFB-Trainer Rainer Adrion bereits zuvor ihre Halbfinalchance verspielt.

Bei drückender Hitze und Temperaturen um 30 Grad setzte die deutsche Mannschaft zunächst die Akzente und fand zu den ersten Offensivaktionen. Der gut aufgelegte Kevin Volland hatte in der 8. Minute mit einem Schuss aus kurzer Distanz die erste Chance, Herrmann scheiterte fünf Minuten später ebenfalls an an Torhüter Alexander Filzow.

Die Russen hatten ihren Starspieler und A-Nationalspieler Dzagoev dabei. Der 22-Jährige hatte schon im vergangenen Jahr bei der EM in Polen und der Ukraine mit drei Treffern für Furore gesorgt. Der Offensivspieler nutzte auch gleich die erste Torgelegenheit nach einer Unsicherheit in der neu formierten deutschen Innenverteidigung und erzielte in der 22. Minute das 1:0 aus 14 Metern.

Die deutsche Mannschaft war auch nach dem Rückstand durchaus bemüht, das Angriffsspiel anzukurbeln. Volland und Herrmann harmonierten gut und waren auch die Akteure, die am Ausgleichstreffer nach 34 Minuten beteiligt waren. Volland passte auf Herrmann und der Gladbacher Flügelflitzer nutzte die Chance zum 1:1. Kurz darauf sah der russische Verteidiger Schtschennikow nach einem Foul an Tony Jantschke die Rote Karte.

Die zahlenmäßige Überlegenheit nutzte die DFB-Elf und kam zu weiteren guten Tormöglichkeiten. Herrmann vergab zweimal, der eingewechselte Sebastian Polter scheiterte an Schlussmann Filzow (56.). Nach einem Foul im Strafraum von Schota Bibilow an Herrmann verwandelte Rudy den fälligen Strafstoß zum 2:1. Es war der zweite Turniertreffer für den Hoffenheimer, der damit den ersten Sieg für die deutsche Mannschaft perfekt machte.

Das Schema

Deutschland: Baumann/SC Freiburg – Jantschke/Borussia Mönchengladbach, Sobiech/SpVgg Greuther Fürth, Mustafi/Samporia Genua, Thesker/1899 Hoffenheim – Ginter/SC Freiburg – Rode/Eintracht Frankfurt ab 70. Funk/FC St. Pauli , Holtby/Tottenham Hotspur ab 46. Rudy/1899 Hoffenheim – Clemens/1. FC Köln ab 46. Polter/1. FC Nürnberg, Volland/1899 Hoffenheim, Herrmann/Borussia Mönchengladbach. – Trainer: Adrion

Russland: Filzow/FK Krasnodar – Schtschennikow/ZSKA Moskau, Beljajew/FK Rostow, Burlak/Lokomotive Moskau, Zalagow/Krylja Sowetow Samara – Petrow/Krasnodar, Jemeljanow/Illitschiwez Mariupol ab 43. Schatow/Anschi Machatschkala – Tscheryschew/Real Madrid Castilla ab 77. Smolow/Anschi Machatschkala, Dsagojew/ZSKA Moskau, Bibilow/Wolga Nischni Nowgorod – Grigorjew/Lokomotive Moskau ab 49. Jakowlew/Spartak Moskau. – Trainer: Pisarew

Schiedsrichter: Matej Jug (Slowenien)

Tore: 0:1 Dzagoev (22.), 1:1 Herrmann (35.), 2:1 Rudy (69., Foulelfmeter)

Zuschauer: 8134 in Netanya

Gelbe Karten: Herrmann – Tscheryschew, Jemeljanow, Bibilow, Beljajew

Rote Karte: Schtschennikow (Russland) wegen groben Foulspiels (39.)