Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Spitzensportförderung geht wohl so: Man baue ein modernes Trainingszentrum, hole sich kompetente Trainer, Mediziner, Physiotherapeuten und Wissenschaftler ins Haus - und der Kampf um internationale Titel und Medaillen kann beginnen.

Als im Jahr 2007 am Olympiastützpunkt in Dulsberg das BeachCenter eingeweiht wurde, waren es genau diese Hoffnungen, mit der die Millionen-Investition gerechtfertigt wurde. Sechs Jahre später könnte der Beachvolleyball-Bundesstützpunkt am Alten Teichweg der Sportstadt Hamburg als Blaupause dienen. Die besten Teams des Landes trainieren hier, immer mehr Talente geben sich den Ball in die Hand, und die durchaus realistische Erwartung besteht, dass 2016 in Rio de Janeiro ein Hamburger Duo vom olympischen Siegerpodest grüßt.

Die Beachvolleyballer zieht es nicht des Geldes wegen nach Hamburg. Das fehlt hier wie anderswo. Sie kommen wegen der einmaligen Trainingsbedingungen. Ihren Lebensunterhalt verdienen die Besten auf der Welttour. Eine Einnahmequelle wie diese steht anderen olympischen Sportlern selten zur Verfügung. Dennoch hat es sich auch bei den Schwimmern herumgesprochen, dass der, der an die Spitze will, durch den Strömungskanal in Dulsberg kraulen muss.

Die Deibler-Brüder Steffen und Markus haben es 2012 bei Olympia in London vorgemacht. Sie wurden zu Vorzeigeschwimmern in einem Team, das baden ging. 2008 waren sie nach Hamburg gekommen - weil es nur hier jene optimalen Voraussetzungen gab und gibt, um schneller zu werden. Auch wenn es ein mühsamer Weg ist, der Einsatz in Steine statt in Beine scheint sich mittelfristig für die Sportstadt Hamburg auszuzahlen.