Das Transfer-Karussell bei Borussia Dortmund dreht sich so langsam nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen den FC Bayern. Barcelonas Deulofeu steht wohl auf der Wunschliste des BVB.

Dortmund. Bei Borussia Dortmund kommt das Transfer-Karussell langsam aber sicher auf Touren: Drei Tage nach dem Finale der Champions League gegen Bayern München (1:2) verkündete der Vizemeister die Verpflichtung von Abwehrspieler Sokratis von Werder Bremen. Felipe Santana wird dagegen zum westfälischen Erzrivalen Schalke 04 wechseln, und Supertalent Gerard Deulofeu vom FC Barcelona steht angeblich auf der BVB-Wunschliste.

Derweil kündigte Trainer Jürgen Klopp ein Ende des Theaters um Torjäger Robert Lewandowski an. „Wir werden in den nächsten Tagen dafür sorgen, dass unter die Spekulationen ein Schlussstrich gezogen wird“, sagte der BVB-Coach in einem Interview in der Bild-Zeitung. „Stand heute gibt es kein offizielles Angebot von Bayern München. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass Robert nächste Saison für uns spielt.“ Sollte Lewandowski zu den Bayern wechseln, sehe Klopp das „hoch professionell“. „Wir werden sehen, was passiert, alles ist möglich. Aber ich kann mit allen Situationen arbeiten. Das eigentlich Komische ist, dass alle so tun, als wäre das schon erledigt. Jupp Heynckes sagt das, die Berater sagen das - und wir haben kein Angebot. Was soll denn das eigentlich? Wie das jetzt abläuft, ist nicht wunderschön.“

Freuen kann er sich über die Verpflichtung von Abwehrspieler Sokratis von Werder Bremen, der sich eigentlich schon mit Bayer Leverkusen einig war, sich aber schließlich zum Ärger der Rheinländer für den BVB entschieden hat. Der 24 Jahre alte griechische Nationalspieler unterschrieb beim Champions-League-Finalisten einen bis Vertrag bis 2018. Die Ablösesumme wurde nicht bekannt, allerdings soll es sich Sockelbetrag von acht Millionen Euro handeln, der sich erfolgsabhängig auf rund zehn Millionen Euro erhöhen kann.

Leverkusens Sportchef Rudi Völler hatte dem BVB im Fall Sokratis Scheinheiligkeit vorgeworfen. „Jeder weiß, dass sie vor einigen Wochen beleidigt waren, als Götze (Mario Götze, d.Red.) zu Bayern ging. Im Fall Sokratis sind sie aber selbst scheinheilig. Ich kann darüber nur schmunzeln. Aber so ist wohl der Kreislauf in diesem Geschäft“, hatte der 53-Jährige der Bild gesagt. BVB-Sportdirektor Michael Zorc sagte: „Wir freuen uns, dass sich Sokratis für Borussia Dortmund entschieden hat. Er ist ein im Abwehrbereich auf verschiedenen Positionen flexibel einsetzbarer Spieler, in dem wir großes Potenzial sehen.“

Zugleich wünschte er Santana alles gute für die nächsten zwei Jahre bei Schalke 04. Santana, der in Dortmund stets im Schatten von Mats Hummels und Neven Subotic stand, absolvierte beim BVB 95-Ligaspiele. „Ich muss jedoch Stammspieler werden, wenn ich meinen Traum, in der brasilianischen Nationalmannschaft spielen zu dürfen, noch verwirklichen will“, sagte der 27-Jährige, während Schalkes Sportdirektor Horst Heldt sein „aggressives Zweikampfverhalten, Zuverlässigkeit und Torgefahr“ würdigte.

Die Borussen haben darüber hinaus den spanischen Top-Nachwuchsspieler Gerard Deulofeu im Visier. Der 19 Jahre alte Außenstürmer aus der Zweitliga-Mannschaft des FC Barcelona soll spanischen Medien zufolge im Sommer auf Leihbasis zum Champions-League-Finalisten wechseln. Deulofeu erzielte in der diesjährigen Saison der Segunda Division 18 Tore für die Katalanen. Der U21-Nationalspieler Spaniens, der im Mai seinen Vertrag bei Barca bis 2017 verlängert hatte, gilt als einer der besten Nachwuchsspieler in Spanien.