Die deutschen Tennisprofis sind mit zwei Erfolgen in die French Open gestartet. Das Aus kam für Benjamin Becker. Bei Angelique Kerber und Tommy Haas war nichts mehr von Beschwerden zu sehen.

Paris. Ein Damen-Doppelpack binnen fünf Minuten hat den deutschen Tennisprofis die ersten Erfolge bei den French Open 2013 beschert. Sabine Lisicki setzte sich am Sonntag mit 6:3, 6:4 gegen die Schwedin Sofia Arvidsson durch, kurz zuvor hatte sich Qualifikantin Dinah Pfizenmaier mit 7:5, 6:1 gegen die Luxemburgerin Mandy Minella wie im Vorjahr in die zweite Runde von Paris gespielt.

Für Benjamin Becker ist schon alles vorbei: Der Saarländer verlor 2:6, 4:6, 5:7 gegen den Franzosen Jérémy Chardy. Becker schied als erster der 17 gestarteten Deutschen aus und scheiterte auch im fünften Anlauf in Runde eins.

Die derzeit auf Rang 32 der Weltrangliste stehende Lisicki gewann auch den vierten Vergleich gegen Arvdisson und wiederholte ihren jüngsten glatten Erfolg vom Turnier in Madrid. Sobald sie gegen die 25 Plätze schlechter notierte Schwedin das Tempo anzog, war Lisicki in der sogenannten Stierkampfarena in Roland Garros im Vorteil. Allerdings streute sie auch viele Fehler ein. Am Ende musste die 23-Jährige hart um das Weiterkommen kämpfen. Gegen die Weltranglisten-71. Maria-Teresa Torro-Flor aus Spanien oder Qualifikantin Julia Glushko aus Israel winkt Lisicki nun der erstmalige Einzug unter die letzten 32.

Das hatte Pfizenmaier im Vorjahr gegen die Weißrussin Victoria Asarenka nicht geschafft. Diesmal wartet die Polin Urszula Radwanska nach ihrem Sieg über US-Star Venus Williams. Nur in Paris ist es der 21-Jährigen bisher gelungen, über die erste Runde eines Grand-Slam-Turniers hinauszukommen. Gegen die rund 50 Plätze besser notierte Minella lag die 126. der Weltrangliste 0:2 zurück, machte dann aber mehr Druck und ließ sich auch von einer verspielten 5:2-Führung und drei vergebenen Satzbällen nicht nervös machen.

„Alles gut“ und „alles okay“ bei Kerber und Haas

Am zweiten Tag starten gleich neun Deutsche ins Turnier, darunter Daniel Brands gegen den spanischen Titelverteidiger Rafael Nadal. Deutschlands Top-Spieler sind vor ihren ersten Auftritten auf dem Weg der Genesung. Bei Angelique Kerber ist „alles gut“, für Tommy Haas „alles okay“. Die letztjährige Viertelfinalistin Kerber wirkte nach ihrer Bauchmuskelverletzung erholt. „Ich denke, es ist nicht mehr so schlimm. Ich habe die letzten Tage sehr gut trainiert und bin einigermaßen fit“, sagte Kerber. In der ersten Runde wartet am Montag im deutschen Duell Mona Barthel auf die Weltranglisten-Achte.

Julia Görges trifft auf die slowakische Qualifikantin Zuzana Kucova, eine Blessur am rechten Handgelenk scheint sie aber noch zu behindern. Der Altmeister Haas tritt – ebenso wie Philippe Kohlschreiber gegen den Tschechen Jiri Vesely – erst am Dienstag gegen den Franzosen Guillaume Rufin an und präsentierte sich nach dem Aus in Düsseldorf wegen einer Erkältung wieder bestens gelaunt.

„Irgendetwas war mit meiner Hose“

Das waren auch die Weltranglisten-Erste Serena Williams und Roger Federer. Die hochmotivierte Amerikanerin fertigte die überforderte Georgierin Anna Tatischwili mit 6:0, 6:1 ab und verblüffte ein Jahr nach ihrem überraschenden Erstrunden-Aus auch mit ihren Sprachkenntnissen. „Ich bin sehr zufrieden, ich spiele sehr stark“, sagte sie auf Französisch auf dem Centre Court und meinte: „Ich spreche zum ersten Mal Französisch, deswegen bin ich ein bisschen nervös.“ Williams wird vom Franzosen Patrick Mouratoglou betreut.

Federer stürmte beim 6:2, 6:2, 6:3 gegen den spanischen Qualifikanten Pablo Carreño-Busta nach dem 3:0 im ersten Satz plötzlich vom Court Philippe Chatrier. „Irgendetwas war mit meiner Hose. Ich weiß auch nicht, was“, berichtete Federer augenzwinkernd.