Hamburg. Janne-Friederike Meyer wusste, bei wem sie sich zu bedanken hatte. Immer wieder tätschelte sie ihrem "Mops" den Hals, während sie guten Mutes den Springplatz verließ. Im Stechen der fünf Reiter, die im Großen Preis von Hamburg in zwei Umläufen fehlerfrei geblieben waren, war die 32 Jahre alte Amazone aus Schenefeld mit Lambrasco, den sie liebevoll Mops nennt, erneut ohne Makel durch den auf 410 Meter verkürzten Parcours gekommen und hatte mit 52,65 Sekunden auch eine gute Zeit vorgelegt. Nicht gut genug, um es aufs Podium zu schaffen, aber mit dem vierten Platz beim zweiten von 13 Wettbewerben der Weltserie Global Champions Tour (GCT) war Meyer trotzdem mehr als zufrieden.

"Es war großartig, wie Lambrasco heute in Form war. Dieses Turnier ist für mich als Heimspiel etwas ganz Besonderes, und dass mir hier eine so gute Leistung mit drei Nullfehler-Ritten gelingt, ist natürlich besonders schön", sagte Meyer, die für Rang vier ein Zehntel des Gesamtpreisgelds von 285.000 Euro und die ersten 33 Zähler für die GCT-Wertung einstreichen konnte, in der sie mit 23 Punkten Rückstand auf den führenden Schweizer Pius Schwizer Rang 13 belegt. Und damit nicht genug: Die Sympathien des Publikums gehörten ihr zu großen Teilen, der Applaus bei der Siegerehrung war lang anhaltend, und als sie anschließend noch Autogramme schrieb, wollte die Schlange von Bewunderern, die für eine Unterschrift anstanden, kein Ende nehmen. "Ich bin stolz, dass mich die Fans so sehr unterstützen", sagte sie.

Grund dafür, stolz zu sein, hatte auch Christian Ahlmann. Der 38-Jährige aus Marl war im Stechen auf Codex One mit einer Zeit von 49,33 Sekunden nicht zu schlagen und verwies Daniel Deußer (Wiesbaden/50,25) mit Corner d'Amour und den Franzosen Roger Yves Bost (52,25) mit Nippon d'Elle auf die Plätze. Der Lohn dafür waren 40 Wertungspunkte und 94.050 Euro Preisgeld. "Es war ein perfekter Tag für mich, Codex One hat in allen drei Runden eine großartige Leistung gezeigt und bewiesen, was für ein Toppferd er ist", sagte Ahlmann, der am kommenden Wochenende in Wiesbaden bei der dritten GCT-Etappe nachlegen will.

Für Janne Meyer endete das Wochenende entspannt. Da sie in diesem Jahr kein derbytaugliches Pferd an den Start bringen konnte, durfte sie den Kampf um das Blaue Band am Sonntagnachmittag als Zuschauerin verfolgen - vom Autogramme schreiben einmal abgesehen.