Der dreifache Weltmeister Sebastian Vettel aus Heppenheim belegte auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona im Red Bull Rang drei. Der finnische Lotus-Pilot Kimi Räikkönen wurde Vierter.

Barcelona. Daimler-Boss Dieter Zetsche klatschte in der Box mit Niki Lauda und seiner Tochter Nora ab, während Nico Rosberg und Lewis Hamilton strahlend aus ihren Silberpfeilen kletterten: Mercedes hat mit der Pole Position von Rosberg und Platz zwei von Hamilton im Qualifying zum Großen Preis von Spanien (Sonntag, 14.00 Uhr/RTL und Sky) vorerst den perfekten Start in die Europa-Saison der Formel 1 gefeiert. Für Weltmeister Sebastian Vettel blieb diesmal nur Platz drei.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der seinem obersten Boss Zetsche damit ein schönes nachträgliches Geschenk zu dessen 60. Geburtstag am vergangenen Sonntag gemacht hatte, strahlte. „Wir sind absolut happy, einen besseren Samstag kann es nicht geben“, sagte der Österreicher bei RTL. „Es ist alles perfekt gelaufen, ich bin sehr glücklich. Erste Startreihe für das Team, das ist perfekt“, sagte Rosberg, der bereits beim letzten Rennen in Bahrain vom ersten Startplatz ins Rennen gegangen war.

Jetzt hofft der Wiesbadener, dass der frisch in Silber lackierte und mit einem großen Stern auf der Motorhaube aufgepeppte Bolide besser funktioniert als im Wüstenstaat. Dort reichte es letztlich nur für Rang neun. „Wir müssen vorsichtig sein, wir haben gesehen, wie es in Bahrain gelaufen ist, wo ich auch auf der Pole gestanden bin“, sagte Rosberg, der auf dem Circuit de Catalunya in 1:20,718 Minuten vor Hamilton (1:20,972) und Vettel (1:21,054) lag. Dahinter landeten der in der WM-Gesamtwertung hinter Vettel (77) zweitplatzierte Melbourne-Sieger Kimi Räikkönen (67) in seinem Lotus (1:21,177) und Lokalmatador Fernando Alonso (1:21,218). Vettel nahm die Niederlage recht locker: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wenn man gesehen hat, welche Zeiten die Mercedes aufgeschlagen haben, war das heute das Optimum.“

Auch der Heppenheimer ist sich für das Rennen sicher: „Das ist kein Zuckerschlecken morgen was die Reifen angeht.“ Red-Bull-Teamchef Christian Horner gab sich optimistisch: „Für morgen muss man jetzt abwarten, wie die Reifenqualität aussieht. Das Mercedes auf einer Runde schnell ist, wissen wir ja.“

Vettel konnte zumindest seinen Dauerrivalen Alonso auf Distanz halten. Der Ferrari-Star zeigte sich realistisch: „Es ist nicht enttäuschend, es ist das, was wir im Moment drauf haben. Auf eine Runde haben wir nicht die Geschwindigkeit wie die anderen - unsere Zeit kommt am Sonntag. Da haben wir gute Chancen, wenn mir eine gute erste Runde gelingt.“ Alonso droht allerdings demnächst Ärger von ganz anderer Seite. Er wurde nach einer Attacke gegen einen Fotografen von diesem angezeigt. Angeblich soll bei der Rangelei eine Kamera im Wert von 6000 Euro zerstört worden sein. Passend zum Thema Strafen müssen sich die Fahrer der Königsklasse ab der kommenden Saison wohl auf eine Sünderkartei wie in Flensburg einstellen. Dabei sollen Vergehen wie zu schnelles Fahren zusätzlich zu dem bestehenden Strafenkatalog mit Punkten bedacht werden. Nach zwölf Punkten droht eine Sperre. „Ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist“, sagte Vettel: „Ich denke, wir haben uns in den letzten Jahren vielleicht allgemein keinen Gefallen getan mit so vielen Strafen.“

Keinen Gefallen taten sich auch Adrian Sutil (Gräfelfing) im Force-India und Nico Hülkenberg (Emmerich) im Sauber mit ihrer Vorstellung am Samstag. Für sie war schon im Q2 Schluss. Sutil musste sich mit Position 13 begnügen, Hülkenberg fuhr auf den 15. Platz.