Dirk Nowitzki ist mit den Dallas Mavericks nach der 91:102-Niederlage gegen die Phoenix Suns in den Play-offs der NBA nur Zuschauer. Nach zwölf Teilnahmen in Folge endete die reguläre Saison für den Superstar mit einer Enttäuschung.

Dallas. Nachdem die Dallas Mavericks auch die letzte Chance auf die 13. Play-off-Teilnahme in Serie verspielt hatten, machte sich bei Dirk Nowitzki echtes Entsetzen breit. „Das ist eine furchtbar, furchtbar enttäuschende Niederlage. Dieses Spiel hätten wir gewinnen müssen. Aber immer, wenn wir die Chance hatten, haben wir ein Ei gelegt“, sagte der Basketball-Superstar.

Zwölf Mal in Folge stand der 34-Jährige mit dem Meister von 2011 zuletzt in den Play-offs, erstmals seit 2000 bleibt nur die bittere Zuschauerrolle. Das ungewohnt frühe Saisonende in der nordamerikanischen Profiliga besiegelte am Mittwochabend (Ortszeit) ein unnötiges 91:102 gegen die Phoenix Suns, die zuvor zehn Spiele in Folge verloren hatten. Durch den 113:106-Sieg der Los Angeles Lakers bei den Portland Trail Blazers können die Mavericks den achten Platz, der zur Teilnahme an den Play-offs berechtigt, nicht mehr erreichen. „Es sah ja schon seit zwei oder drei Wochen nicht gut für uns aus, wir haben uns daher nicht mehr die größten Chancen ausgerechnet“, sagte Nowitzki: „Es ist nicht so, dass meine Hoffnungen an diesem Abend zerstört wurden.“

Die Saison hatte für Deutschlands Sportler des Jahres 2011 ohnehin weit mehr Tiefen als Höhen. 29 Spiele, so lange wie noch nie, hatte er zu Saisonbeginn nach einer Knie-Operation pausieren müssen. Der Kapitän kam erst im Dezember auf das Parkett zurück und hatte große Probleme, zu alter Form zu finden. Er verpasste das Allstar-Game, war geschwächt. Erst im März zeigte der Nationalspieler wieder Höchstleistungen - doch ein Nowitzki allein war am Ende zu wenig für die taumelnden Mavericks. Die Mannschaft von Trainer Rick Carlisle musste immer wieder bittere Rückschläge verkraften und kam nie in einen richtigen Rhythmus. Aktuell liegen die Texaner mit 38 Siegen und 40 Niederlagen auf dem zehnten Platz der Western Conference, aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs ist L.A. (42:37) uneinholbar. Die Lakers kämpfen in den kommenden Tagen im Fernduell mit den neuntplatzierten Utah Jazz (41:38) um das letzte Ticket für die Endrunde.

Nowitzki bleiben in dieser Spielzeit noch vier Begegnungen, danach beginnt die lange Sommerpause, in der Ehefrau Jessica das erste gemeinsame Kind zur Welt bringen wird. Eine Teilnahme mit der Nationalmannschaft an der EM in Slowenien sei trotzdem kein Thema. Zwar hält sich der Würzburger die Option einer Rückkehr in den nächsten Jahren offen, in diesem Sommer werde er der Mannschaft von Bundestrainer Frank Menz aber nicht zur Verfügung stehen. Der Vertrag des Power Forwards in Dallas läuft noch bis zum Ende der nächsten Saison, ein Wechsel scheint ausgeschlossen. Nowitzki will seine NBA-Karriere dort beenden, wo sie 1998 angefangen hat. „Wenn mein Vertrag ausläuft, bin ich 36. Danach werde ich definitiv für einige weitere Jahre unterschreiben“, sagte Nowitzki: „Es macht immer noch Spaß. Aber ich weiß nicht, ob ich spiele, bis ich 40 bin.“

Im letzten Jahr seines Vierjahresvertrags wird Nowitzki 22,7 Millionen US-Dollar (rund 17 Millionen Euro) verdienen. Wer ihm dann zur Seite stehen wird, ist offen, denn es deutet sich ein erneuter Umbruch in der Mannschaft an. Superstars wie Dwight Howard und Chris Paul stehen auf dem Wunschzettel vom Klubbesitzer Mark Cuban. Für Nowitzki dürfte die Verpflichtung weiterer Leistungsträger nach dem enttäuschenden Jahr die letzte Chance sein, noch einmal in den Kampf um die NBA-Meisterschaft einzugreifen.