Lukasz Piszczek, Jakub Blaszczykowski und Robert Lewandowski sind drei Erfolgsgaranten bei Borussia Dortmund. Allein die Hälfte der Liga-Treffer geht auf das Konto des Polen-Trios.

Malaga. Führungstreffer Lukasz Piszczek, Siegtor Robert Lewandowski – nach Vorlage Piszczek. So geschehen am vergangenen Samstag in Stuttgart. Die Szene zum 2:1 für Borussia Dortmund hatte Symbolcharakter. Denn zusammen mit Jakub Blaszczykowski sind die Polen für den Double-Gewinner auch in dieser Saison die halbe Miete – im wahrsten Sinne des Wortes. Allein die Hälfte der bisher 62 Bundesliga-Treffer geht auf das Konto des Trios, dazu weist die Statistik 23 Torvorlagen aus.

Im Fokus steht natürlich Lewandowski, der mit derzeit 20 Toren die Schützenliste der Bundesliga anführt und auch in der Champions League vor dem Viertelfinal-Hinspiel beim FC Malaga bereits fünfmal erfolgreich war. „Er ist einer der komplettesten Stürmer“, sagt Trainer Jürgen Klopp, „Lewy“ glänzte zusätzlich siebenmal als Vorbereiter. Kein Wunder, dass der Abschied des 24-Jährigen am Saisonende, und damit ein Jahr vor Vertragsende, seit Wochen im Raum steht. Angeblich soll der Wechsel zum Liga-Konkurrenten Bayern München schon in trockenen Tüchern sein.

In Dortmund sehen sie das alles gelassen. Immer größer – so wollen Insider wissen – wird die Chance, dass Polens Fußballer des Jahres seinen Vertrag beim BVB erfüllen wird, weil mit ihm der sportliche Erfolg am Ende der nächsten Saison mehr Geld in die Klub-Kasse spülen könnte als die derzeitige Ablösesumme von geschätzt 20 Millionen Euro.

Diese Sorgen haben Piszczek und Blaszczkowski den Klub-Verantwortlichen schon frühzeitig genommen. Sie haben ihre Verträge längst bis 2016 beziehungsweise 2017 verlängert und zahlen das Vertrauen mit guten Vorstellungen und Toren zurück. Neunmal traf „Kuba“ Blaszczykowski bereits in der Liga, siebenmal legte er zu einem Treffer auf. Ein Tor erzielte der Mittelfeldspieler und Kapitän der polnischen Nationalmannschaft bisher in der Königsklasse.

Dessen Freund Piszczek, als Außenverteidiger gleichzeitig Partner von Blaszczykowski auf der rechten Seite, kann seine Vergangenheit als gelernter Stürmer nicht verbergen. Zwar nur zwei Liga-Tore, aber immerhin acht Assists stehen für den ehemaligen Profi von Hertha BSC, deren damaliger Trainer Lucien Favre ihn zu einer zuverlässigen Defensivkraft umschulte, zu Buche.

Beim BVB weiß besonders Coach Klopp die Qualitäten des 27-Jährigen zu schätzen: „Er ist die Triebfeder für unser Spiel, ein absoluter Leistungsträger.“ Er sei besonders schnell, technisch stark, stabil in seinen Abwehrleistungen und gebe wichtige Impulse für die Offensive, sagt auch Sportdirektor Michael Zorc: „Das zeigen allein die zahlreichen Assists in den Statistiken.“

Allerdings bereitet Piszczek die Gesundheit derzeit große Sorgen. Seit Wochen schmerzt die Hüfte, eine Operation droht. Mit Rücksicht auf die Highlights in der Champions League versucht Klopp, ihn nicht mehr als unbedingt nötig aufzubieten. „Ich will das durchziehen, möglichst bis zum Saisonende“, sagt Piszczek. Ein längerer Ausfall würde für den BVB einer mittleren Katastrophe gleichkommen, denn es fehlen derzeit die alternativen Fachkräfte für diese Position.

Diese Entwicklung beobachtet auch Polens Nationaltrainer Waldemar Fornalik mit Skepsis. Denn auch er weiß um die Qualitäten von Piszczek und die Bedeutung der drei Borussen für die „Bialo-Czerwoni“ (die Weiß-Roten). Bereits Fornaliks Vorgänger Franciszek Smuda hatte im Rahmen der EM im vergangenen Jahr im eigenen Land Dortmund als „polnische Fußball-Hauptstadt“ bezeichnet.