In Florida gewann der 37 Jahre alte Golfprofi souverän mit 19 Schlägen unter Par

Miami. Auch auf dem letzten Grün ließ Tiger Woods nichts liegen. Der Kalifornier schob den Putt ein, steckte den Golfball in die Hosentasche und ließ sich vom Publikum nach seiner glänzenden Vorstellung feiern. Mit seinem siebten Triumph bei der World Golf Championship in Miami (Florida) hat der Rekordsieger demonstriert, dass die schwierigste Phase seiner Karriere endgültig hinter ihm liegt. Superstar Woods ist sportlich wieder der Alte.

Allein die Zahlen unterstreichen, dass der 14-malige Major-Gewinner schon fast die Form erreicht hat, mit der er vor mehr als zehn Jahren die Golfwelt dominierte. Er spielte 27 Birdies und benötigte auf den 72 Löchern nur 100 Putts, so wenige wie nie zuvor. Geholfen hat Woods dabei eine ganz spezielle Vorbereitung. "Vielen Dank für die Putting-Stunde, Stricks. Und Gratulation zum zweiten Platz :)", twitterte Woods nach dem Erfolg. Adressat war sein US-Landsmann Steve Stricker, der ihm vor dem ersten Abschlag unter Palmen geholfen hatte. 45 Minuten lang bekam Woods von Putting-Spezialist Stricker gute Ratschläge. Überhaupt erinnert das "ganze Auftreten" von Woods an seine besten Tage. Woods kassierte für seinen zweiten Saisonsieg nach dem Erfolg Ende Januar in La Jolla (Kalifornien) 1,4 der 8,75 Millionen Dollar Preisgeld.

Der 37-Jährige hatte die Konkurrenz jederzeit im Griff, entsprechend fiel die Bilanz aus: "Es war eine dieser Wochen, in denen ich mit meinem Spiel zufrieden bin, in denen es einfach läuft." Seit Ende März des vergangenen Jahres hat Woods fünf Siege auf der US-Tour geholt, mehr als jeder andere. Und die Rückkehr auf den Golfthron steht bevor. Schon in 14 Tagen kann Woods in Bay Hill nach mehr als zwei Jahren auf Platz eins der Weltrangliste zurückkehren. Zuletzt stand er am 31. Oktober 2010 ganz oben, ein Jahr nach seinem Sturz als Sportheld. Reihenweise Affären waren ans Licht gekommen, die Trennung von seiner Ehefrau und der Verlust zahlreicher Sponsoren folgten. Doch Woods hat sich wieder bis ganz nach oben gespielt. Zwar gehört Miami natürlich nicht zu den großen Siegen. Dennoch kommt er auf die lange Liste, 76 Siege stehen auf der US-Tour zu Buche. Nur sechs fehlen, um mit dem 2002 mit 89 Jahren verstorbenen Sam Snead (USA/82) gleichzuziehen.

Nicht mithalten konnten die Deutschen. Marcel Siem landete auf Rang 39, Martin Kaymer wurde nur 49. und war entsprechend unzufrieden.