Den BVB plagen personelle Sorgen, so dass erst kurz vor Anpfiff feststehen dürfte, ob Reus, Götze oder Weidenfeller gegen den HSV auflaufen.

Hamburg/Dortmund. Jürgen Klopp gab sich gewohnt gut gelaunt, lächelte in die Kameras. Dabei war Borussia Dortmunds Trainer angesichts der personellen Situation vor dem Heimspiel gegen den HSV am Sonnabend (15.30 Uhr hier im Liveticker) eigentlich gar nicht zum Lachen zumute. „Jetzt ist die Stimmung gleich am A...“, eröffnete Klopp die Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag, angesprochen auf seine angeschlagenen Profis.

Mit Marcel Schmelzer, den eine Racheninfektion und eine Fußprellung, zur Pause zwingen und Kevin Großkreutz (Infekt) fallen gleich zwei Spieler aus, die die linke Außenbahn beackern könnten. Da sich im BVB-Kader kein weiterer nomineller Linksverteidiger befindet, muss Klopp seine Elf umbauen.

Weil mit Torhüter Roman Weidenfeller, den Kreativspielern Marco Reus und Mario Götze und Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek gleich vier weitere Stammkräfte angeschlagen sind, wird die Aufstellung gegen die Hamburger für Klopp zum Kraftakt. „Mal sehen, was wir zaubern können“, sagte der Meistertrainer.

Auf der linken Abwehrseite könnte der Pole Jakub Blaszczykowski, der eigentlich im rechten Mittelfeld zu finden ist, auflaufen. Denkbar wäre dann eine Umstellung Klopps im Mittelfeld auf ein 4-3-2-1-System. In jener Formation könnte Rückkehrer Nuri Sahin sein Startelfdebüt beim BVB feiern. „Elf Leute kriegen wir auf jeden Fall auf den Platz, nur müssen wir die Positionen so verteilen, dass es am Ende nach Fußball aussieht“, sagte Klopp trocken.

Zurück in die Dortmunder Mannschaft kehren könnte hingegen Innenverteidiger Neven Subotic. Nach Verletzungspause ist er wieder fit, doch Klopp ließ offen, ob er gleich im Team stehen und somit Felipe Santana verdrängen wird.

Gegen den HSV will der BVB im ausverkauften Signal-Iduna-Park vor über 80.000 Zuschauern Wiedergutmachung betreiben. Das Hinspiel hatten die Dortmunder trotz drückender Überlegenheit 2:3 verloren. „Das war eines der außergewöhnlichsten Spiele der Hinrunde“, erinnerte sich Klopp gestern noch einmal. "Es wird keine Ausreden oder Ausflüchte geben, sondern eine Mannschaft, die ein bisschen weniger trainiert hat als das normal ist“, kündigte er an.

Der letzte Auswärtserfolg in Dortmund gelang dem HSV im September 2007 mit einem 3:0-Erfolg. Ob ähnliche Szenarien im Bereich des Möglichen liegen, dürfte am Sonnabend auch die Personalstruktur des BVB entscheiden. Jürgen Klopp hofft zumindest schon mal auf „Vitaminspritzen durch Lautstärke“ von seinem Publikum. Wer auf dem Platz dem HSV gegenüberstehen wird, entscheidet sich möglicherweise erst nach dem Aufwärmprogramm.

So könnte Dortmund gegen Hamburg spielen:

Weidenfeller (Langerak) - Piszczek, Hummels, Subotic (Santana), Blaszczykowski - Bender, Gündogan, Sahin - Reus, Götze - Lewandowski.