„Ich war geschockt, traurig, enttäuscht, es war ein Schlag in den Magen“, sagt der Ehemann von Steffi Graf bei den Australian Open.

Melbourne. Andre Agassi hat das Verhalten von Lance Armstrong als „skrupellos“ bezeichnet und den Dopingsünder am Rande der Australian Open harsch kritisiert. „Ich war geschockt, traurig, enttäuscht, es war ein Schlag in den Magen. Aber zornig ist vielleicht das richtige Wort. Zumal ich einer war, der ihm lange geglaubt hat“, sagte der 42-jährige Agassi in Melbourne.

Der Ehemann von Steffi Graf hatte in seiner Autobiografie „Open“ einst gestanden, im Jahr 1997 das Aufputschmittel Crystal Meth konsumiert zu haben. Nach einem positiven Drogentest hatte Agassi damals die Funktionäre der Spielergewerkschaft ATP belogen, um einer Strafe zu entgehen. Die frühere Nummer eins hat deswegen heute noch ein schlechtes Gewissen und spricht von „verschenkten Jahren“, wenn er über seine Zeit mit der „destruktiven“ Substanz Crystal Meth erzählt.

Agassi bezeichnete außerdem das Trio Roger Federer, Novak Djokovic und Rafael Nadal als die „goldene Generation“ des Tennissports. „Das ist ein anderes Niveau als noch zu meiner Zeit“, sagte der Amerikaner, der zum erlesenen Kreis von sechs Spielern gehört, die alle vier Grand-Slam-Turniere gewonnen haben.

Agassi siegte in seiner gut 20 Jahre dauernden Karriere viermal bei den Australian Open, zweimal bei den US Open sowie je einmal in Wimbledon und bei den French Open. Außerdem führte der 60-malige Turniersieger 101 Wochen lang die Weltrangliste an und holte zweimal mit den USA den Davis Cup.