5) Im Nachhinein war es wohl gut, dass Eric Johannesen die Auszeichnung als Hamburgs Sportler des Jahres 2011 nicht persönlich entgegennehmen konnte. Achter-Bundestrainer Ralf Holtmeyer hatte für den Mann vom Ruder-Club Bergedorf keine Ausnahme gemacht, sondern ihn ins Trainingslager nach Spanien beordert. Schließlich galt es für Johannesen, einen noch bedeutsameren Titel zu gewinnen: den olympischen. 163 Tage später war der Plan aufgegangen. Mit einer famosen Leistung sicherte sich der Deutschland-Achter vor 25.000 Zuschauern am Dorney Lake und einem Millionenpublikum an den Fernsehern erstmals nach 24 Jahren wieder die Goldmedaille.

Johannesen ist ziemlich genau so alt wie jener letzte Olympiasieg, für einen Ruderer also noch ziemlich jung. Bis 2010 war er noch in Skullbooten unterwegs. Schon wenige Monate nach dem eher zufälligen Umstieg gehörte er bereits zur Stammbesatzung von "Deutschlands Mannschaft des Jahres", die auf der klassischen 2000-Meter-Distanz nun schon seit 36 Rennen unbesiegt ist. Und auch wenn er im Grunde schon alles gewonnen hat, hat Johannesen noch lange nicht genug vom Rudern. Der Titel als Sportler des Jahres ist nicht der einzige, den es 2013 zu verteidigen gilt. Bei der Weltmeisterschaft in Chungju (Südkorea) soll das Boot im August zum vierten Mal hintereinander triumphieren. Priorität hat für Johannesen aber zunächst das Wirtschaftsingenieursstudium.