4) Im Moment seines größten persönlichen Erfolgs war es Demut, die Moritz Fürste verspürte. Am 10. Dezember war der Nationalspieler im Rahmen der Champions Trophy in Australien zum Welt-Hockeyspieler des Jahres gewählt worden. Die Gedanken des 28-Jährigen schweiften jedoch zurück in den September 2011, als er sich das Kreuzband gerissen hatte. Damals drohte dem Urgestein des Uhlenhorster HC der Sturz ins Ungewisse. "Ich habe im Moment der Auszeichnung deshalb daran gedacht, dass alles auch ganz anders hätte kommen können", sagt Fürste.

Dass 2012 sein Jahr wurde, verdankt Fürste der großartigen medizinischen Versorgung und seiner Beharrlichkeit. Schon im März stand er wieder auf dem Feld, er führte als Mittelfeldregisseur seinen UHC an Pfingsten zum dritten Titelgewinn in der Euro Hockey League, und am 11. August krönte er die Saison in London mit dem 2:1-Finalsieg über die Niederlande, der ihm seine zweite olympische Goldmedaille brachte.

In der zweiten Jahreshälfte wurde es ruhiger um Fürste; allerdings nur, weil er seinen Heimatverein verließ, um beim Club de Campo in Madrid lang erträumte Auslandserfahrungen zu sammeln und sich spielerisch weiterzuentwickeln. Und in diesen Tagen läuft er als Kapitän der Ranchi Rhinos in Indiens neuer Profiliga auf. Fürste will eben auch 2013 Akzente setzen. Sein persönliches Spitzenjahr 2012 zu toppen, das dürfte allerdings selbst einem wie ihm kaum gelingen.