1) Es ist kein Zufall, dass René Adler in seiner Freizeit gerne mal den Fußballball gegen einen Golfball eintauscht. Der HSV-Torhüter, Handicap 25, schätzt die Ruhe auf dem Grün. So war Adler natürlich auch gemeinsam mit Torwarttrainer Ronny Teuber am einzigen freien Nachmittag des HSV-Trainingslagers in Abu Dhabi auf dem Golfplatz zu finden. Der 27-Jährige genießt es regelrecht, bei einer entspannten 18-Loch-Runde noch mal das eine oder andere Ereignis vor seinem inneren Auge Revue passieren zu lassen. Doch für das, was dem Keeper alles im Jahr 2012 widerfahren ist, hätte Adler auch nach einer perfekten Runde keine wirkliche Erklärung. "Für mich war das schon ein unglaubliches Jahr", sagt der Nationalmannschaftsrückkehrer, der wohl ohne Zweifel eines der beeindruckendsten Sportcomebacks des Jahres geschafft hat.

Nachdem Adler in der Saison 2011/12 in Leverkusen keine einzige Minute auf dem Platz gestanden hatte, knüpfte er nach seinem Wechsel im Sommer zum HSV ab dem ersten Spieltag an seine frühere Form, als er als einer der besten Torhüter weltweit galt, an. Das Fachmagazin "Kicker" kürte ihn zum besten Torwart der Hinrunde, und auch Bundestrainer Joachim Löw entschied sich, den gebürtigen Leipziger wieder zur Nationalmannschaft einzuladen. "Es gibt nicht viele Torhüter, die ein Spiel alleine gewinnen können", sagte Trainer Thorsten Fink, "René gehört dazu." Einzig und alleine an seinem Handicap müsste Adler noch ein wenig feilen.