3) Sie lebt erst seit zweieinhalb Jahren in der Hansestadt, aber in dieser Zeit ist sie zur Weltklassesportlerin gereift. Edina Müller ist Leistungsträgerin in der Nationalmannschaft ebenso wie im HSV-Mixed-Team, das in der Bundesliga als Aufsteiger vorm Klassenerhalt steht. "Ich empfinde solche Ereignisse wie die Paralympics als Luxus in meinem Leben. Wir wurden nach London zu vielen tollen Veranstaltungen eingeladen." Müller spielt seit 2004 Rollstuhlbasketball. Schon zwei Jahre später wurde sie für die WM nominiert: "Da bekam ich dann ein paarmal drei Minuten Spielzeit in Partien, die schon entschieden waren." Aber der Ehrgeiz hatte sie gepackt, sie hatte erkannt: Im Sport liegt die Chance, das Leben zu versüßen. Seitdem gilt die Trägerin des Silbernen Lorbeerblatts als ehrgeizig und trainingsbesessen. Wöchentlich absolviert sie bis zu vier Übungseinheiten, vor wichtigen Turnieren ist sie täglich in der Halle anzutreffen - Larifari kommt dabei nicht in Betracht. Auch im Training gibt sie alles. Das falle ihr nicht schwer, sagt Müller, sie liebe sie ihren integrativen Sport. Sie finde es faszinierend, dass beim Rollstuhlbasketball nicht nur Männer und Frauen zusammen spielen, sondern auch Menschen mit unterschiedlichem Behinderungsgrad. Sie selbst wird als ausgeglichener, gut gelaunter Typ geschätzt. Die nächsten Ziele sind klar: eine weitere Steigerung mit dem HSV-Team sowie die Titelverteidigung mit der Nationalmannschaft bei der EM Ende Juni in Frankfurt.