Matchball für Hannover und Leverkusen, Endspiel für Stuttgart. Gladbach kann sich eine gute Ausgangsposition schaffen.

Köln. Matchball für Hannover 96 und Bayer Leverkusen: Den beiden Fußball-Bundesligisten winkt bereits am vierten Spieltag der Europa League der Einzug in die K.o.-Runde. Borussia Mönchengladbach will sich bei Olympique Marseille immerhin in eine komfortable Ausgangsposition (19 Uhr/Sky) bringen. Dagegen steht der VfB Stuttgart beim FC Kopenhagen (19 Uhr/Sky) schwer unter Druck und ist zum Siegen verdammt.

Unter gänzlich anderen Vorzeichen tritt Hannover 96 gegen Helsingsborgs IF (21.05 Uhr/Sky) an. Falls der Spitzenreiter der Gruppe L das Schlusslicht aus Schweden bezwingt und Twente Entschede zeitgleich gegen UD Levante keinen Sieg einfährt, erreichen die Niedersachsen wie im Vorjahr die Runde der 32. Bayer Leverkusen zieht bei einem Sieg gegen den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien (21.05 Uhr/Sky und Kabel1) vorzeitig in die K.o.-Phase ein, sofern Metalist Charkow in der Parallelbegegnung der Gruppe K das Heimspiel gegen Rosenborg Trondheim für sich entscheidet.

„Wir gehen nach den letzten Siegen mit breiter Brust in die Partie gegen Rapid. Wir wollen an die Leistung der letzten Spiele anknüpfen und den nächsten Dreier einfahren“, sagte Torwart Michael Rensing, der erneut den verletzten Bernd Leno (Schleimbeutel-OP) vertritt.

Obwohl Teamchef Sami Hyypiä und Trainer Sascha Lewandowski in Renato Augusto, Michal Kadlec, Daniel Schwaab und Karim Bellarabi einige weitere Akteure nicht zur Verfügung stehen, gab es zuletzt vier Pflichtspielsiege in Folge, darunter das souveräne 4:0 in Wien im Hinspiel vor zwei Wochen. „Diesmal wird es bestimmt ein anderes Spiel“, sagte Mittelfeldspieler Lars Bender, „die werden hochmotiviert sein, das erste Duell vergessen zu machen.“

Voller Tatendrang ist trotz des sechsten Spiels in 20 Tagen auch Hannover 96. „Wir wollen eine richtig gute Partie liefern und ich hoffe, dass wir noch lange in Europa präsent sind“, sagte Trainer Mirko Slomka, dessen Mannschaft wie Leverkusen in dieser Saison auf europäischer Bühne noch ungeschlagen ist.

Dieses Ziel gibt auch Mame Diouf vor. Der Stürmer aus dem Senegal traf nach langer Verletzung (Syndesmoseriss) zuletzt wie am Fließband. „Es war eine schwere Zeit, aber jetzt will ich dem Team so viel wie möglich helfen“, sagte Diouf, „ich würde gerne ins Finale kommen.“

Mönchengladbach will in Gruppe C das Kopf-an-Duell mit Marseille (beide 4 Punkte) für sich entscheiden. „Ich bin davon überzeugt, dass, wenn wir unsere Leistung abrufen und im Vergleich zum Freiburg-Spiel noch eine Schippe drauflegen, gute Chancen haben, die drei Punkte mitzunehmen“, sagte Torwart Marc-Andre ter Stegen. Nach dem 2:0 vor heimischer Kulisse im Hinspiel reicht dem Team von Trainer Lucien Favre bereits ein Punkt, um den direkten Vergleich mit dem früheren Champions-League-Sieger zu gewinnen.

Mit einem Zähler gibt sich Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic beim dänischen Vizemeister FC Kopenhagen nicht zufrieden. „Die Rechnung ist einfach: Wir müssen unsere drei Spiele gewinnen. Dessen sind wir uns bewusst. Wir träumen nicht, wo es nichts zu träumen gibt“, sagte Bobic unmissverständlich.

Nach bisher drei Gruppenspielen hat der VfB gerade einmal zwei magere Pünktchen auf dem Konto und ist Tabellenletzter der Gruppe E hinter Steaua Bukarest (7 Zähler), Kopenhagen (4) und Molde (3). Ein weiterer Ausrutscher wäre fatal, zumal Stuttgart am 22. November noch einmal auswärts in Bukarest antreten muss. Allerdings haben die Schwaben durch das 0:0 bei Borussia Dortmund am Samstag Selbstbewusstsein getankt und dürften für die richtungsweisenden Dienstreise nach Dänemark gewappnet sein.