Boris Vukcevic war wegen Unterzuckerung bei einem schweren Verkehrsunfall verunglückt. Der 22-Jährige liegt weiterhin im Koma.

Heidelberg. Der schwer verunglückte Fußballprofi Boris Vukcevic von 1899 Hoffenheim schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. „Nach Auskunft des Heidelberger Universitätsklinikums, wo der 22-Jährige nach seinem schweren Autounfall vom 28. September behandelt wird, hat Vukcevic die akute Phase überstanden und sein Zustand sich weiter stabilisiert“, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesligisten vom Freitagabend. Der Junioren-Nationalspieler liege nach wie vor im Koma, eine Prognose zum weiteren Heilungsverlauf sei derzeit nicht möglich. Vukcevic hatte sich bei dem Unfall schwerste Kopfverletzungen zugezogen.

Am Freitag wurde zudem bekannt, dass Unterzuckerung die Ursache für den schlimmen Autounfall war. Dies gab die Polizei Heidelberg am Freitag nach einer Auswertung der ärztlichen Unterlagen am Institut für Rechtsmedizin der Universität bekannt. Sie bestätigte damit einen schon länger bestehenden Verdacht. Vukcevic ist Diabetes-Patient, er hatte 2010 schon einmal einen Verkehrsunfall wegen eines zu niedrigen Blutzuckerspiegels.

„Demnach dürfte eine sogenannte „Unterzuckerung“ des 22-Jährigen Ursache dafür gewesen sein, dass er auf der B 45 am „Krähenbuckel„ bei Bammental nach links auf die Gegenfahrbahn geraten und mit einem entgegenkommenden 40-Tonnen Sattelzug kollidiert war“, hieß es in der Pressemitteilung.

Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hatte Anfang Oktober die ärztliche Berichte, die anlässlich des Unfalls verfasst worden waren, beschlagnahmen lassen und dem Institut für Rechtsmedizin zur Auswertung vorgelegt. Auch die im Mercedes von Vukcevic gefundenen Diabetikerutensilien wie Zuckercomputer und Insulintagebuch wurden ausgewertet. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei dauern an.

Vukcevic hatte nach Angaben der Polizei Heilbronn bereits am 18. Oktober 2010 auf der A 6 von Mannheim nach Nürnberg einen Unfall aus gleicher Ursache. Der Junioren-Nationalspieler hatte mit seinem Wagen kurz vor der Anschlussstelle Bad Rappenau mehrfach die Leitplanken touchiert und war 13 Kilometer weiter bei Neckarsulm in den Anhänger eines Lastwagens gefahren. „Er wurde leicht verletzt, im Krankenhaus wurde Unterzucker festgestellt“, erklärte kürzlich ein Polizeisprecher.

Der Unfall, bei dem es keine weiteren Verletzten gab, wurde damals nicht öffentlich, Vukcevic wegen einer Ordnungswidrigkeit belangt. Nach Angaben der Hoffenheimer, denen der Vorfall bekannt war, wurde ein ärztliches Gutachten erstellt mit dem Ergebnis, dass Vukcevic seine Fahrerlaubnis behalten durfte.

Der tragische Fall hat für große Anteilnahme im deutschen Fußball gesorgt, für die sich die Eltern des verunglückten Mittelfeldspielers bereits in einer Erklärung über das Management des Profis bedankt haben. Die Hoffenheimer haben seit dem Unfall Vukcevics zwei Bundesliga-Spiele bestritten – 0:0 gegen den FC Augsburg und 0:2 beim FC Bayern München. Am kommenden Freitag treten die Kraichgauer gegen Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth an.