Profi Boris Vukcevic von Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim kämpft nach seinem schweren Autounfall weiter um sein Leben.

Sinsheim. Der Zustand des schwer verunglückten Profis Boris Vukcevic vom Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim ist laut Manager Andreas Müller „weiterhin kritisch.“ Dies erklärte Müller bei der Pressekonferenz der Kraichgauer am Donnerstagnachmittag. Der 22 Jahre alte Vukcevic liegt als Folge seines Autounfalls vom vergangenen Freitag mit schweren Kopfverletzungen in der Heidelberger Uniklinik im Koma und kämpft nach zwei Operationen um sein Leben.

„Die Situation ist natürlich nach wie vor Ballast, aber die Mannschaft ist zuversichtlich“, sagte Müller mit Blick auf das Punktspiel am Sonnabend bei Rekordmeister Bayern München (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de). Trainer Markus Babbel fügte hinzu, die Mannschaft habe trotz der schwierigen Situation „im Training einen guten Eindruck“ gemacht: „Wir sind ein Stück weit zur Normalität zurückgekommen. Unser Psychologe ist zwar weiter rund um die Uhr für die Spieler da, aber meines Wissens wurde dieses Angebot zuletzt nicht mehr so stark in Anspruch genommen.“

Babbel betonte zudem, dass ihm der Besuch von Vukcevics Eltern am Mittwoch im Trainingszentrum in Zuzenhausen gut getan habe. „Die Gespräche mit seinen Eltern und den Klub-Verantwortlichen haben mir unglaublich geholfen. Es waren sehr offene und warme Gespräche, die mir Kraft geben“, sagte er.

Vukcevic liegt weiter in einem Koma, das zusätzlich über Medikamente abgesichert wird, um ein ungewolltes oder plötzliches Aufwachen zu verhindern. Bei dem Offensivspieler wird die in diesen Fällen übliche Hirndrucktherapie angewendet. Dabei wird die Medikation bei einer Verbesserung und Stabilisierung des Zustands schrittweise zurückgefahren. Erst bei einer vollständig ausgesetzten Medikation kann anhand der Reaktionen des Patienten festgestellt werden, ob überhaupt noch ein „natürliches“ Koma vorliegt.

Im Spiel bei den Bayern müssen die Hoffenheimer weiter auf Torhüter und Kapitän Tim Wiese verzichten. Der Neuzugang steht laut Babbel aufgrund seines Muskelfaserrisses im Adduktorenbereich, den er vor drei Wochen erlitten hat, noch nicht zur Verfügung. „Er macht derzeit nur leichtes Torwart-Training. Er soll so aufgebaut werden, dass er nach der Länderspielpause wieder bei 100 Prozent ist“, sagte Babbel. Wie in den zurückliegenden drei Punktspielen wird Wiese vom Belgier Koen Casteels vertreten.