Beim 3:3 gegen Rot-Weiß Köln wurde mit großer Leidenschaft zweimal ein Rückstand aufgeholt. HTHC ist Tabellenführer.

Hamburg. 47 Sekunden standen noch auf der Uhr, als Phillip Fröschle seinem Team die späte Belohnung bescherte. Mit der letzten von fünf Strafecken traf der Verteidiger des Clubs an der Alster zum 3:3-Endstand gegen Rot-Weiß Köln und sorgte dafür, dass die Laune bei den Bundesliga-Hockeyherren sich dem sonntäglichen Sonnenschein anpasste. Es war vor allem ein Punkt der Moral, den die Auswahl von Trainer Jo Mahn feiern konnte.

Zweimal waren Alsters Herren bravourös zurückgekommen. Nachdem sie die ersten fünf Minuten verschlafen hatten, waren sie dem frühen 0:2-Rückstand die gesamte erste Halbzeit hinterhergelaufen und hätten von den wieselflinken Kölnern weitere Gegentreffer bekommen können. Doch die Leidenschaft, mit der sich der Fastabsteiger der Vorsaison gegen die drohende Niederlage stemmte, imponierte - und zahlte sich aus, als Köln die Anfangsphase der zweiten Hälfte verschlief und Jacob Smith (37.) und Jonathan Fröschle (41., Ecke) den Ausgleich schafften.

Anschließend waren Mahns Mannen das bessere Team, gerieten aber durch einen Konter im Anschluss an eine aberkannte Ecke drei Minuten vor Schluss erneut ins Hintertreffen - bis Phillip Fröschle kam. "Uns fehlt noch Konstanz, aber wir können mit jedem Gegner mithalten", zog Mahn nach der Hälfte der Hinrunde ein Zwischenfazit.

Beim Lokalrivalen Harvestehuder THC fällt dieses um einiges positiver aus. Nach dem 5:0-Heimsieg gegen Schlusslicht Frankfurt 80 sind die Schwarz-Gelben Tabellenführer; auch weil der bisherige Primus Uhlenhorst Mülheim dem Uhlenhorster HC mit 1:4 unterlag. Die "Uhlen" konnten sich nach dem 4:0-Heimsieg am Sonnabend gegen den Düsseldorfer HC gar über ein Sechspunkte-Wochenende freuen und gaben damit die perfekte Antwort auf die beiden Derbyniederlagen in der vorvergangenen Woche.

Umgekehrt ist die Stimmungslage in der Damenbundesliga. Alster ist dort nach dem hart erkämpften 2:1-Derbysieg gegen den HTHC als Tabellenzweiter bestes Hamburger Team, weil Vizemeister UHC über ein 1:1 gegen den Klipper THC nicht hinauskam und damit als Dritter zwei Punkte weniger aufweist. Der HTHC dagegen muss sich als Zehnter wie erwartet dem Abstiegskampf stellen. Die defensiv ansprechende Leistung beim 1:2 gegen Alster sollte dafür jedoch Mut machen. "Wir müssen nun lernen, vorne zwingender und cleverer zu spielen, dann werden wir unsere Punkte holen", sagte Trainer Manuel Altenburg.