Diesmal hatte das deutsche Paradeboot bei dem Sprint auf der Alster die Nase vorn. Tolle Stimmung in der Hansestadt.

Hamburg. Der Deutschland-Achter und Thomas Lurz waren die großen Stars bei den Ruder- und Schwimmwettkämpfen um den Alstercup auf der Hamburger Binnenalster. Beim Sprintrennen der Ruderer am Samstag setzte sich das deutsche Goldboot der Olympischen Spiele von London auf der 270-Meter-Strecke gegen Australien und Großbritannien durch. Am Sonntag waren die Schwimmer an der Reihe. Thomas Lurz, Silbermedaillengewinner im Freiwasserschwimmen von London, gewann dabei erwartungsgemäß ein Rennen über 3000 Meter gegen 25 Staffeln.

Mehrere tausend Hamburger hatten das Ruderspektakel aus nächster Nähe verfolgt. Schon in den Zeitläufen war das Paradeboot des Deutschen Ruderverbands, das auf der international üblichen 2000-Meter-Distanz seit 36 Rennen ungeschlagen ist, am schnellsten unterwegs. Im Halbfinale folgte ein Sieg über Großbritannien, im Endlauf wurde die Mannschaft aus Down Under auf Distanz gehalten. „Wir wollten hier gewinnen“, sagte der Hamburger Olympiasieger Eric Johannesen, der bei seinem Heimrennen die Position des Schlagmanns übernommen hatte.

Außer Steuermann Martin Sauer waren mit Johannesen, Florian Mennigen, Lukas Müller, Andreas Kuffner und Kristof Wilke fünf Aktive am Start, die auf dem Dorney Lake olympisches Gold erkämpft hatten. „Das hat richtig Spaß gemacht“, befand Johannesen. Rechtzeitig zum Spektakel der schnellsten Ruderer der Welt hatte der Regen aufgehört und die Sonne schien über der Binnenalster.

Den sportlichen Wert des Sprint-Rennens, das in die Finalläufe der Ruder-Bundesliga eingebettet war, ordnete Bundestrainer Ralf Holtmeyer eher niedrig ein: „Das ist so, als ob die Leichtathleten, die sonst auf der Bahn unterwegs sind, einen Querfeldeinlauf machen würden.“ Für das Image des Ruderns sei die Veranstaltung im Herzen der Hansestadt aber wichtig: „Wir kommen mitten in der Stadt unter die Menschen“, sagte der 56-Jährige.

Eher ums Prestige dürfte es auch am kommenden Wochenende beim Kanalcup in Rendsburg gehen. Dann müssen die Achter aber vom Sprint auf den Marathon umsatteln. Nach dem 270-Meter-Sprint von Hamburg stehen auf dem Nord-Ostsee-Kanal 12,7 Kilometer auf dem Programm. Der Alstercup soll im kommenden Jahr eine Neuauflage erfahren: „Wir werden uns weiter verbessern und schlagen wieder auf“, sagte Wolfgang Berndt, Geschäftsführer der Ruder-Marketinggesellschaft.

Der Würzburger Freiwasserschwimmer Lurz hatte es mit 25 Teams ausgenommen. Und obwohl sich die Mannschaften die 3000-Meter-Strecke in sechs Teilstücke zu je 500 Meter aufteilen konnten, schlug der 32-Jährige als Erster an. Bei den Jedermann-Rennen waren gut 200 Sportler in die Alster gesprungen.

Vor dem Sprintrennen der internationalen Ruderteams waren am Samstag zwei Achter mit einem Alsterdampfer kollidiert. Menschen kamen bei der Karambolage nicht zu Schaden.