Nach dem Champions-League-Spiel des FC Chelsea und auch nach der Europa-League-Partie Tottenhams ist es zu Vorfällen gekommen.

London. Neue Fälle rassistischer Äußerungen gegenüber dunkelhäutigen Fußballprofis sorgen in England für Aufruhr. Unter der Woche kam es sowohl in der Europa-League-Partie der Tottenham Hotspurs gegen Lazio Rom (0:0), als auch nach dem Champions-League-Spiel des FC Chelsea gegen Juventus Turin (2:2) zu rassistischen Anfeindungen gegenüber Spielern der englischen Klubs.

Zunächst war Fußballprofi John Obi Mikel vom Champions-League-Sieger Chelsea Opfer einer Rassismus-Attacke im Internet geworden. Nach seinem Fehler, der beim Auftaktspiel in der Champions League am Mittwoch gegen Juventus Turin zum 2:2 geführt hatte, bekam der nigerianische Mittelfeldspieler über den Internetdienst „Twitter” Nachrichten mit rassistischen Sprüchen. Der Londoner Verein bestätigte den Vorfall und bezeichnete die Attacke als „absolut inakzeptabel“. Der FC Chelsea schaltete anschließend die Polizei ein. Mikel hat sein Twitter-Profil inzwischen gesperrt.

Nur einen Tag später folgte an der Tottenhamer White Hart Lane der nächste Vorfall: Während des Europa League-Spiels gegen Lazio Rom sollen Teile der italienischen Fans die dunkelhäutigen Spurs-Spieler Jermain Defoe und Aaron Lennon mit Affenlauten beleidigt haben. Laut des Twitter-Dienstes der „BBC” will die Uefa den Spielbericht abwarten und dann entscheiden, ob sie Untersuchungen einleiten wird.

Spurs-Trainer Andre Villas-Boas erklärte, er habe die Schmähungen im Stadion an der White Hart Lane nicht gehört. Dennoch ist er sich sicher, dass der Verband handeln wird. „Normalerweise ist die Uefa bei solchen Angelegenheiten sehr aktiv. Unser gemeinsames Anliegen ist es, Rassismus aus den Fußballstadien fernzuhalten.“

In der Vorsaison hatte das Image des englischen Fußballs wegen der Rassismus-Skandale um Liverpools Stürmer Luis Suarez und Chelseas Verteidiger John Terry gelitten. Beide Profis sollen Gegenspieler rassistisch beleidigt haben.

Mit Material von dapd und dpa