Zwei Wochen nach ihrem Gold-Coup von London geht es für Brink und Reckermann zu den deutschen Meisterschaften am Timmendorfer Strand.

Timmendorfer Strand. Nach zwei Wochen Gold-Rummel mit Party-Marathon, Auftritten im Aktuellen Sport-Studio und bei Markus Lanz geht es für die Beach-Boys Julius Brink und Jonas Reckermann wieder in den Sand. „Das muss an Feierei erst mal genügen, wir wollen ja auch noch nüchtern bei den deutschen Meisterschaften spielen“, betont Blockspezialist Reckermann vor den nationalen Titelkämpfen im Beachvolleyball-Mekka Timmendorfer Strand. Und es gibt für die Olympiasieger an der Ostsee ja auch etwas zu verteidigen: In den vergangenen drei Jahren sicherten sich Brink/Reckermann den Sieg.

+++ Brink/Reckermann sind das perfekte Team +++

Zurück auf den Platz geht es für das Top-Duo an diesem Freitag, nach dem Olympia-Coup dürfte vom Alltag am Ostsee-Strand aber keine Spur sein. „Ich denke, dass dort nicht alles so ablaufen wird wie normal. Dafür sind die Ereignisse zu emotional“, meint Brink – und betont: „Ich freue mich riesig drauf.“ Das Welttour-Turnier in der Woche zuvor im polnischen Stare Jablonki hatten die Beach-Boys noch ausfallen lassen. „Wir haben abgesagt, weil wir uns körperlich und psychisch nicht in der Lage gesehen haben, dort erfolgreich Sport zu treiben“, gestand Reckermann.

Denn Siegen ist ganz schön stressig. In London feierten die Rheinländer ihr Gold mit Freunden und Familie ausgelassen, auch wenn viel zu früh Schluss mit lustig war. „Ab 3.00 Uhr war in England nicht mehr viel mit Feiern“, erinnert sich Brink. An den Folgetagen stand auch das Deutsche Haus auf dem Londoner Abendprogramm der Beach-Volleyballer, nach der Rückkehr nach Köln ging es dann erst richtig los.

+++ Feiern durften Reckermann und Brink nur noch auf dem Sand +++

Und dann wollen plötzlich auch alle Medien etwas von den Gold-Jungs. Millionen Zuschauer hatten in Deutschland live am Fernseher den Matchball ins Olympia-Glück bejubelt, nun werden beide herumgereicht wie sonst nur Popstars – oder Fußballer. „Die Begeisterung, die wir ausgelöst haben, das ist schwer zu begreifen und macht mich unheimlich stolz“, sagt Brink noch immer staunend angesichts der ungeahnten Popularität der Randsportart. „Wir haben einfach nur versucht, unser Allerbestes zu geben und dass das so honoriert wird, das ist schon Extraklasse!“

Dass das plötzliche Hoch für Beach-Volleyball nicht von Dauer sein wird, wissen die erfahrenen Athleten natürlich nur zu gut. Gerade deshalb ist der Gang an die Ostsee wichtig: „Das ist für uns ein ganz besonderes Turnier. Da fahren wir jetzt hin und wollen auch ein Stück zurückgeben von den tollen Gefühlen und der Stimmung, die uns zugetragen wurden“, sagt Brink. Und ein wenig Party mit den Fans, die es schon immer wussten, kann ja auch nicht schaden. „Da geht natürlich wie immer die Post ab“, freut sich Brink.