Hockeynationalspieler Moritz Fürste ist für viele Kinder ein Idol. Die Rolle als Coach reizt ihn aber nicht

Hamburg. Zweimaliger Olympiasieger, Weltmeister, Hallenweltmeister, Europameister, Gewinner der Euro Hockey League 2008 und 2010. Dank seiner Triumphe mit dem Uhlenhorster HC und der Nationalmannschaft gehört Moritz Fürste zu den erfolgreichsten deutschen Hockeyspielern. In wenigen Wochen wird der 27-Jährige Hamburg verlassen und nach Spanien wechseln. "Ich freue mich auf diese Erfahrung, auf die neue Sprache und das milde Klima", sagt Fürste, der in Madrid sein Fernstudium der Wirtschaftspsychologie vorantreiben und nebenbei Land und Leute kennenlernen will.

Hamburger Abendblatt:

Herr Fürste, für viele Kinder und Jugendliche sind Sie ein Idol. Wem haben Sie in der Jugend die Daumen gedrückt?

Moritz Fürste:

Ich hatte kein Vorbild und habe mich auch nie an jemandem orientiert. Aber es gibt selbstverständlich viele Athleten, die mir sehr stark imponieren.

Wer speziell?

Fürste:

Alle, die gut in einer Sache sind und ihr Ding durchziehen. Willensstärke, Durchhaltevermögen - das fasziniert mich.

Gefällt Ihnen Ihre Vorbildfunktion oder ist sie manchmal auch lästig?

Fürste:

Nein, ich finde es gut und wichtig, meine Erfahrung weiterzugeben und hoffe, dass Jungen und Mädchen, die Hockey spielen, davon profitieren. Sport ist das Wichtigste für Kinder. Er vermittelt Sozialkompetenz und lehrt, mit Erfolg und Misserfolg umzugehen.

Welchen Rat würden Sie jungen Hockeytalenten geben, die sich und ihr Spiel verbessern wollen?

Fürste:

Man darf nie die Nerven verlieren und muss immer hart an den individuellen Fähigkeiten arbeiten.

Können Sie bestimmte Übungen empfehlen?

Fürste:

Ich habe früher gemeinsam mit meinem Bruder Jonas wie verrückt an meiner Technik gearbeitet. Auch abseits des Trainingsplatzes haben wir viel geübt, um den Ball kontrollieren und ein Gefühl dafür entwickeln zu können. Die Grundelemente des Hockeyspiels zu beherrschen und zu verinnerlichen, ist enorm wichtig, wenn man sich verbessern möchte.

Können Sie sich vorstellen, irgendwann als Trainer zu arbeiten?

Fürste:

Nein, Trainer sein ist nichts für mich. Man soll zwar niemals nie sagen, aber erst einmal will ich mich als Spieler voll reinhängen. Das ist die Rolle, für die ich mich voll und ganz begeistern kann.

Einen Nationalcoach Moritz Fürste wird es also nicht geben?

Fürste:

Nein, da bin ich mir sogar sehr sicher.