Ich muss gestehen, dass ich von der Stärke der Niederländer bei diesem olympischen Turnier überrascht und beeindruckt bin. Sie wirken als Team sehr homogen und gefestigt, vor allem weil es keinen Topstar gibt, der heraussticht, sondern alle Spieler auf hohem Niveau agieren. Insbesondere der Angriff um den erstaunlich fitten Routinier Teun de Nooijer ist sehr gefährlich, bei Kontern sind sie kaum zu stoppen. Dazu kommt eine sehr variable Eckenausführung, mit Mink van der Weerden und Roderick Weusthof haben sie zwei hervorragende Schützen.

Dennoch glaube ich, dass unsere Mannschaft das Endspiel gewinnen wird. Die Defensive der Niederlande ist, bis auf den starken Torhüter Jaap Stockmann, nicht Weltklasse, sondern die Schwachstelle. Entscheidend wird sein, dass sich unser Mittelfeld mit den Hamburger Assen Moritz Fürste und Tobias Hauke genauso in Szene setzt wie beim 4:2-Halbfinalsieg gegen Australien. Überlegenheit im Mittelfeld ist der Schlüssel zum Sieg, dort müssen wir das Tempospiel der Niederländer unterbinden.

Auch wenn wir das Gruppenspiel 1:3 verloren haben, ist Deutschland Favorit. Wenn es darauf ankommt, dann ist die Mannschaft immer fähig, ihre beste Leistung abzurufen. Die Niederländer sind ein Team, das schnell die Lust verliert, wenn man sie nicht spielen lässt. Deshalb glaube ich, dass das holländische Hurra-Hockey in der deutschen Disziplin untergehen wird.