Auch der ehemalige Bayern-Kapitän hat seine Zweifel an Trainer Louis van Gaal. Lahm muss für seine Äußerungen 50.000 Euro Strafe zahlen.

München. Aufstand beim FC Bayern München – aber Franz Beckenbauer reagiert gelassen auf die heftigen Turbulenzen beim deutschen Fußball-Rekordmeister. „Große Sorgen mache ich mir nicht. Dazu ist das Fundament viel zu stark“, sagte der Bayern-Präsident in den Münchner Tageszeitungen „tz“ und „Merkur“. Mit Vorstands-Kritiker Philipp Lahm ging der „Kaiser“ allerdings ins Gericht. „Der Philipp muss sich an die eigene Nase fassen. Er spielt selber gerade nicht dieses Niveau, das ihn lange ausgezeichnet hat“, sagte Beckenbauer.

Mit einem ungemütlichen Winter für den Nationalspieler rechnet Stefan Effenberg. „Das wird brutal für Lahm. Seine Leistung wird nach jedem Spiel geradezu seziert werden“, schrieb der ehemalige Bayern-Kapitän im „Stern“ und zeigte kein Verständnis für Lahms öffentlichen Rundumschlag gegen die Bayern Bosse: „Der Weg über die Presse war falsch. Auch wenn ich die Kritik in manchen Punkten nachvollziehen kann – intelligenter wäre der direkte Weg in Hoeneß' Büro gewesen“. Der FC Bayern verdonnerte Lahm nach dem Interview in der „Süddeutschen Zeitung“ mit einer Geldstrafe von angeblich 50.000 Euro.

An Beckenbauer geht der ungemütliche Herbststurm bei den sportlich bislang enttäuschenden Bayern nicht spurlos vorüber. „Natürlich leide ich auch unter der Situation“, so der Präsident, „nach dem letzten Jahr, das sehr turbulent war, dachten wir nun, dass es ruhiger wird. Aber das ist nicht der Fall, und langsam gewöhnen wir uns an diese Turbulenzen. Aber als Dauerzustand sehe ich das ungern.“ Beckenbauer hofft, dass bis zur Jahreshauptversammlung am 27. November wieder Ruhe einkehrt: „Das wird der FC Bayern mit dem alten Hasen van Gaal schon in den Griff bekommen.“

Effenberg dagegen hat seine Zweifel an Trainer Louis van Gaal. „Ich bin sehr gespannt, ob der Mann dazu in der Lage ist, das Ruder rumzureißen“, meint der frühere Nationalspieler, „der gesamte FC Bayern muss sich jetzt zusammenreißen. Da ist mehr denn je Trainer Louis van Gaal gefordert“. Auf Lahm, der mit seiner Kritik nichts verändern würde, kommen laut Effenberg schwere Zeiten zu: „Die Mitspieler werden ihm jetzt eher distanziert gegenübertreten. Sein Ansehen im Team wird dadurch leiden“. (dpa/abendblatt.de)

Bayern steht in der Krise. Sportlich bleibt die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal weit hinter den Erwartungen zurück - und jetzt hagelt es Kritik aus den eigenen Reihen. Philipp Lahm moniert, dass dem Verein die "Philosophie" fehlt. Und er attackiert die Einkaufspolitik der Verantwortlichen.

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