Unter 17 Bewerbern wurden am Sonntag in Nassau die 12 Austragungsorte der Fußball-WM 2014 in Brasilien gewählt. Doch der Wettstreit unter den Gewinnern geht weiter: Rio will sich das Finalspiel sichern, São Paulo gilt als Favorit für die Eröffnungspartie.

Nassau/São Paulo. Die zwölf Spielorte für die übernächste Fußball-Weltmeisterschaft, 2014 in Brasilien, stehen fest: Es sind Rio de Janeiro, São Paulo, Brasília, Curitiba, Porto Alegre, Cuiabß, Manaus, Fortaleza, Natal, Recife, Salvador und Belo Horizonte. Die WM-Städte wurden am Sonntag (Ortszeit) vom FIFA-Exekutivkomitee in Nassau auf den Bahamas verkündet. Fünf Bewerber-Städte schieden aus. Rio des Janeiro hofft nun auf das WM-Finalspiel. São Paulo gilt als starker Favorit für die Eröffnungspartie der nach 1950 zweiten Fußball-WM in Brasilien.

"Wir haben die Aufnahmeprüfung bestanden", zog der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes CBF, Ricardo Teixeira, den Vergleich mit einer Hochschul-Qualifikation. "Jetzt haben wir fünf Jahre Zeit, das offizielle Diplom zu bekommen." Die Arbeit beginne erst, und es sei noch viel zu tun. "Es gibt in diesem Prozess keine Gewinner oder Verlierer. Ganz Brasilien wird die Weltmeisterschaft unterstützen und ist stolz."

In Rios legendärem Maracanã-Stadion wurde die Entscheidung in Nassau unmittelbar vor einem brasilianischen Meisterschaftsspiel live im Stadion übertragen. Die Fans feierten die Nennung mit stürmischem Jubel, Feuerwerk und der brasilianischen Nationalhymne und das, obwohl Rio wie auch São Paulo und die Hauptstadt Brasília als WM-Spielstätten für gesetzt galten. "Keine Überraschungen", kommentierte die Zeitung "Folha de São Paulo" deshalb auch die FIFA-Verkündung.

Zugleich unterstrichen Fußballfunktionäre in Rio den Anspruch auf die Austragung des WM-Finalspiels. São Paulo hofft mit seinem Morumbi-Stadion auf das Eröffnungsspiel, für das aber auch Brasília und Belo Horizonte die Finger gehoben haben. Insgesamt hatte die FIFA unter 17 Bewerbern auszuwählen. Durchgefallen sind die Städte Campo Grande, Florianópolis, Goiânia, Belém und Rio Branco.

FIFA-Präsident Joseph Blatter betonte: "Das Interesse war im gesamten Land riesengroß, aber wir mussten uns für zwölf Standorte entscheiden, wir konnten nicht 17 nehmen." Den ausgeschiedenen Städten sicherte er zu, dass auch sie im Rahmen der WM 2014 Veranstaltungen erhielten.

Die FIFA hatte Ende 2008 der Aufstockung von zehn auf zwölf Spielorte zugestimmt und dies mit der Größe des Gastgeberlandes begründet. Die WM in Südafrika 2010 wird in zehn Stadien an neun Orten ausgetragen. Auch in Deutschland hatte es 2006 nach langen Diskussionen zwölf WM-Spielstätten gegeben. abendblatt.de/dpa