London. Am Tag nach dem Silbergewinn von Britta Heidemann erlebten die deutschen Florettfechter bei den Olympischen Spielen im ExCel-Center ein Debakel. Der ehemalige Weltmeister Peter Joppich (Koblenz) und Sebastian Bachmann (Bonn) scheiterten im Achtelfinale, nachdem sich Benjamin Kleibrink (Tauberbischofsheim) - vor vier Jahren Olympiasieger - bereits in seinem ersten Gefecht blamiert hatte.

"Ich habe keine", sagte Joppich auf die Frage nach einer Erklärung für den kollektiven Blackout: "Natürlich ist man enttäuscht, aber wir müssen schnell einen Haken dranmachen. Am Sonntag geht es im Team weiter." Der viermalige Weltmeister war nach seinem überraschenden 10:15 gegen Alaaeldin Abouelkassem aus Ägypten der Einzige des deutschen Trios, der sich gestern den Nachfragen der Journalisten stellte. Seine Kollegen präsentierten sich bei der Verarbeitung der Pleite noch schlechter als zuvor auf der Planche. "Ich will nichts sagen, und ich kann nichts sagen", teilte Bachmann nach dem 11:15 gegen den topgesetzten Italiener Valerio Aspromonte mit. Kleibrink meinte nur: "So ist das Leben", und verschwand. 5:15 hatte er gegen den Japaner Yuki Ota verloren. Ein Debakel gegen den Mann, den er 2008 im Finale noch souverän besiegt hatte. Und das einen Tag nach seinem 27. Geburtstag.

Der ehemalige Degen-Europameister Jörg Fiedler aus Leipzig und Säbelfechterin Alexandra Bujdoso aus Koblenz wollen es heute besser machen. Beide haben allerdings nur an einem Toptag die Chance auf große Überraschungen.