London. Im strömenden Regen stand Ina-Yoko Teutenberg, 37, mit gesenktem Kopf über ihr Rad gebeugt und trauerte dem verpassten Edelmetall nach. "Der vierte Platz ist schon doof", zog sie ein ernüchterndes Fazit des olympischen Frauenrennens.

Hinter einem Ausreißertrio gewann Teutenberg den Spurt des Hauptfeldes und rollte nach 140 Kilometern als Vierte über die Ziellinie vor dem Buckingham-Palast. Die Niederländerin Marianne Vos wurde kurz zuvor ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherte sich die Goldmedaille. Kleiner Trost für die Briten, die am Sonnabend das Scheitern ihrer männlichen Tour-de-France-Helden Bradley Wiggins und Mark Cavendish erlebt hatten: Elizabeth Armitstead holte Silber und damit das erste Edelmetall für die Gastgeber vor der Russin Olga Sabelinskaja. Die drei hatten zusammen mit der US-Amerikanerin Shelley Olds, die später zurückgefallen war, knapp 50 Kilometer vor dem Ziel erfolgreich attackiert.