Hamburg. Er hatte die Chance, dafür zu sorgen, dass zum ersten Mal seit 1993, als Michael Stich und Bernd Karbacher das Halbfinale erreichten, zwei Deutsche am Rothenbaum in der Runde der letzten vier stehen. Doch der Spanier Nicolas Almagro, 26, war für Philipp Kohlschreiber, 28, ein Stück zu stark. Deutschlands bester Tennisprofi unterlag dem zwölf Plätze besser eingestuften Weltranglistenzehnten nach couragierter Leistung mit 5:7 und 5:7 und musste sich damit trösten, immerhin zum ersten Mal in seiner Karriere am Rothenbaum ein Viertelfinalmatch gespielt zu haben. "Ich bin mit dem Turnier zufrieden, habe auf gutem Niveau gespielt und mich sehr gut verkauft", sagte der Augsburger.

Halbfinalgegner von Almagro, der im Vorjahr das Finale gegen Gilles Simon verloren hatte, ist der Argentinier Juan Monaco (Sa, 13.45 Uhr/Hamburg 1). Der Weltranglisten-14., der sich gegen den Franzosen Jeremy Chardy 6:3 und 7:5 durchsetzte, ist einer der erfolgreichsten Sandplatzspieler dieser Saison, er gewann in Vina del Mar (Chile) und Houston (USA) und stand in der vergangenen Woche in Stuttgart im Endspiel. Der 28-Jährige, der bislang in Hamburg nie über das Achtelfinale hinausgekommen war, ist ein eleganter Spieler mit perfekter Athletik, der schnörkelloses Angriffstennis spielt.

"Monaco hat unglaublich viel Selbstvertrauen, er schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle, die ihn sehr gefährlich macht. Die Partie gegen Almagro ist wie ein vorweggenommenes Endspiel", sagte Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen, der am Freitagabend aus Hamburg abreiste, um sich auf die am Montag anstehende Reise zu den Olympischen Spielen in London vorzubereiten.