Brite Whitaker siegt beim CHIO - Reiter-Teams für die Sommerspiele stehen fest

Aachen. Sie stand unbeteiligt im VIP-Zelt, konnte den Großen Preis von Aachen, das wichtigste Einzel-Springen im internationalen Turnierzirkus, nur aus der Distanz verfolgen. Mannschaftsweltmeisterin Janne Friederike Meyer, 31, aus Schenefeld musste ihren Wallach Cellagon Lambrasco gestern beim CHIO in Aachen für die Olympischen Spiele schonen - so wollte es Bundestrainer Otto Becker. "Ich hätte gern meinen Titel im Großen Preis verteidigt, es fällt schon schwer, nicht dabei zu sein", sagte Meyer, die noch kein zweites Top-Pferd im Stall hat.

Jubeln durften andere. Vor 45 000 Reitsportfans im ausverkauften Stadion gewann der Brite Michael Whitaker mit Gig Amai im Stechen vor Thomas Voß aus Schülp mit Carinjo. Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), die ebenfalls das Stechen erreichte, leistete sich dort mit ihrer Stute Bella Donna einen Abwurf und wurde Dritte.

Bereits am Sonnabend hatte Bundestrainer Otto Becker das London-Team der Springreiter nominiert. Neben Janne Friederike Meyer und Lambrasco gehören Christian Ahlmann (Marl) mit Codex One, Marcus Ehning (Borken) mit Plot Blue und Philipp Weishaupt (Riesenbeck) mit Monte Bellini zum Aufgebot für die Olympischen Spiele. "Der Sprung zum fünften Reiter ist schon relativ groß. Deshalb haben wir uns entschieden, diese vier praktisch schon vorab zu nominieren und ihre Pferde im Großen Preis zu schonen", sagte Becker.

Dass er nicht in Form für Olympia ist, bewies am Sonntag erneut Cornet Obolensky. Der Hengst von Marco Kutscher zeigte nach zweimal 16 Strafpunkten im Nationenpreis mit erneut vier Abwürfen eine unerwünschte Konstanz. "Irgendetwas ist mit dem Pferd nicht in Ordnung", sagte Kutscher, der wohl als Ersatzmann für die Sommerspiele fungieren wird.

Bei der Dressurprüfung des CHIO setzte sich Helen Langehanenberg mit Hengst Damon Hill (85,150 Prozentpunkte) äußerst knapp gegen Kristina Sprehe mit Desperados (84,700) durch. Die beiden Reiterinnen und ihre Pferde bilden zusammen mit Dorothee Schneider (Framersheim) und Diva Royal das deutsche Dressurteam in London. Zusätzliche Einzelstarterin ist Anabel Balkenhol (Rosendahl) mit Dablino. Bereits am Sonnabend hatte Vielseitigkeits-Bundestrainer Hans Melzer seinen Kader benannt. Angeführt von Michael Jung (Horb) mit Sam oder Leopin sowie Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Luovo starten die Buschreiter ihre Goldmission. Ebenso werden Ingrid Klimke (Münster) mit Abraxxas, Dirk Schrade (Sprockhövel) mit Hop and Skip oder King Artus sowie Peter Thomsen (Lindewitt) mit Horseware's Barny an den Spielen teilnehmen.