Vor allem Hoffnungsträger Severin Freund konnte seinen guten Start in die 60. Vierschanzentournee nicht wiederholen und landet auf dem 20. Platz.

Garmisch-Partenkirchen. Nur wenige Stunden vor dem Jahreswechsel haben die deutschen Skispringer im Garmisch-Partenkirchen noch keine Rakete gezündet. Bei der chaotischen Qualifikation für das Neujahrsspringen der 60. Vierschanzentournee zeigten die Hoffnungsträger Severin Freund (Rastbüchl) und Richard Freitag (Aue) mit Sprüngen auf 125,0 und 126,5 m zwar ordentliche Leistungen, konnten ihre Ambitionen auf eine Podestplatzierung aber nicht unterstreichen. Altmeister Martin Schmitt muss derweil froh sein, als 47. beim Springen am Neujahrstag überhaupt dabei zu sein.

„Bei der Landung habe ich nicht alles reingelegt, weil es doch schon etwas dunkel wurde. Sonst habe ich alles gegeben. Es gilt, jetzt einfach da weiterzumachen“, sagte Freund einen Tag nach seinem vierten Platz beim Auftakt in Oberstdorf. Im ersten Durchgang muss der 23-Jährige gegen Yuta Watase (Japan) antreten. „Ich schaue nicht so auf meinen Gegner, sondern nur auf mich“, sagte Freund Nach seinem zehnten Platz in Oberstdorf sieht Freitag vor dem zweiten Tournee-Springen einen klaren Aufwärtstrend. „Es hat hier besser funktioniert als in Oberstdorf. Wir haben die Sprünge analysiert und sind auf dem richtigen Weg“, sagte der 20-Jährige.

Der weiteste Satz des Tages glückte Robert Kranjec (Slowenien), der bei teilweise schwierigen Verhältnissen bei 141,5 m landete. Die Qualifikation musste im ersten Versuch wegen wechselnder Winde und starken Schneefalls nach 19 Springern abgebrochen und mit 20-minütiger Unterbrechung neu gestartet werden. Während der Gesamtweltcup-Führende Andreas Kofler aus Österreich die Qualifikation ausließ und im Kraftraum trainierte, landete Oberstdorf-Sieger Gregor Schlierenzauer auf Rang 15 (126,0 m). Landsmann Thomas Morgenstern, am Freitag Dritter, schaffte als bester Springer aus der Alpenrepublik Platz drei (130,5 m).

Eine erneut durchwachsene Vorstellung zeigte Altmeister Martin Schmitt, der es auf Rang 47 gerade noch zum Neujahrsspringen schaffte. Der 33-Jährige aus Furtwangen landete nach 121 Metern und bekommt damit die Chance, es nach dem frühzeitigen Aus in Oberstdorf beim zweiten Tourneespringen in den zweiten Durchgang zu schaffen. „Was ich mir für den Sprung vorgenommen hatte, das konnte ich umsetzen. Im Wettkampf muss ich vor allem den Absprung erwischen“, sagte Schmitt.

Zu den insgesamt sieben qualifizierten DSV-Adlern gehören außerdem Stephan Hocke (127,0/Schmiedefeld), Andreas Wank (123,0/Oberhof), Maximilian Mechler (121,0/Isny) und Michael Neumayer (124,5/Berchtesgaden). Eine Enttäuschung erlebte hingegen Markus Eisenbichler, der am Vortag noch das Finale erreicht hatte, nun aber auf 101,5 Meter abstürzte und am Sonntag nicht dabei ist. Ebenfalls durchs Raster fielen Pascal Bodmer (109,5/Meßstetten), Danny Queck (115,5/Lauscha), David Winkler (102,0/Winterberg) und Felix Schoft (112,0/Partenkirchen).

Böller und Raketen werden die deutschen Skispringer auch in der Silvesternacht nicht zünden. Nachdem gemeinsam angestoßen wurde, soll es früh ins Bett gehen, damit es vielleicht doch mit der ersten Podestplatzierung bei der Tournee klappt.