Zweites Spiel, zweite Niederlage: Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks verloren in eigener Halle gegen die Denver Nuggets mit 93:115.

Dallas. Die Fans buhten, die Dallas Mavericks um Kapitän Dirk Nowitzki haben den Meisterkredit nach dem zweiten Debakel binnen 31 Stunden bereits aufgebraucht. „Wir wirken alt, langsam und völlig außer Form“, befand Nowitzki nach dem 93:115 des Titelverteidigers am Montag (Ortszeit) gegen die Denver Nuggets. Einen Tag zuvor hatte sich der NBA-Meister schon zum Saisonauftakt beim 94:105 gegen Vizemeister Miami Heat über weite Phasen blamiert.

Nowitzki war mit 20 Zählern bester Mavericks-Werfer gegen Denver, der 33-jährige Würzburger konnte den ersten Saisonstart mit zwei Niederlagen seit fünf Jahren jedoch nicht verhindern. Schon zur Pause machten viele der 20 408 Zuschauer ihrem Unmut mit Buhrufen Luft. Am Donnerstag droht die nächste Lehrstunde. Dallas gastiert dann bei den Oklahoma City Thunder. Das junge Team um den NBA-Topscorer der vergangenen beiden Jahre, Kevin Durant, gilt als Topfavorit in der Western Conference der nordamerikanischen Basketball-Liga.

Wie schon tags zuvor gegen Miami verfolgte Nowitzki das Schlussviertel von der Bank aus. Erneut lag Dallas nach 36 Minuten aussichtslos hinten (68:97), so dass Rick Carlisle seinen deutschen Star schonte. Der Trainer übernahm die Verantwortung für die Pleite. „Es ist mein Job, dafür zu sorgen, dass die Jungs spielbereit sind. Aber das sind sie eindeutig nicht“, so Carlisle.

Nowitzki indes stellte sich vor seinen Chef und appellierte stattdessen an die Spieler. „Wir haben viele erfahrene Leute und müssen weiterhin hart arbeiten, um den Spieß endlich umzudrehen. Das kann eine Woche dauern, vielleicht auch zwei“, betonte der Mavericks-Kapitän. „Aber wir müssen einen Weg finden, dass wir nicht immer schon zur Pause mit 30 Punkten hinten liegen.“

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Nachdem Jason Kidd Dallas in der 18. Minute durch einen Dreier auf 41:47 heranbrachte, sorgte Denver durch einen 20:0-Zwischenspurt für eine frühe Entscheidung und zeigte die Schwachstellen in der Mavericks-Verteidigung gnadenlos auf. Denvers Coach George Carl stellte fest: „Das Tempo des Spiels war zu unserem Vorteil.“

Besonders bei den Rebounds (47:37) hatten die Gäste klare Vorteile. Carlisle sprach von „furchtbarem“ Abwehrverhalten. Bereits nach zwei Spielen wird deutlich, dass der zu den New York Knicks gewechselte 2,16 Meter lange Center und Abwehrorganisator Tyson Chandler nicht ersetzbar ist. In der Vorsaison gehörte die Dallas-Defensive zu den Top Ten der Liga. Jetzt erlaubte der Champion den Gegnern jeweils 97 Punkte in nur drei Vierteln. „Das größte Problem ist, dass wir dieses Vertrauen in der Verteidigung wieder aufbauen müssen, da haben wir viel verloren“, meinte Carlisle.

Seine hochgelobten Neuzugänge Lamar Odom und Vince Carter enttäuschten erneut. Odom, in der Vorsaison noch zum besten Ersatzmann der Liga gewählt, traf nur einen seiner zehn Versuche aus dem Feld. Carter spielte aufgrund konditioneller Defizite nur knapp 21 Minuten.