Kapitän des englischen Renommeeklubs muss sich vor Gericht verantworten. Es gebe “ausreichend Beweise für Schuldspruch“.

London. Joh Terry, englischer Fußball-Profi und Kapitän von Premier league-Klub FC Chelsea London, wird sich wegen des Verdachts der rassistischen Beleidigung vor Gericht verantworten müssen. Dies kündigte die Chefanklägerin der Londoner Staatsanwaltschaft, Alison Saunders, am Mittwoch an. „Ich habe die Metropolitan Police angewiesen, John Terry wegen eines rassistisch motivierten Verstoßes gegen die öffentliche Ordnung anzuklagen“ Es gäbe ausreichend Beweise, um dem englischen Nationalspieler den Prozess zu machen.

Terry habe am 23. Oktober während des Liga-Spiels gegen die Queens Park Rangers seinen dunkelhäutigen Gegenspieler Anton Ferdinand angeblich rassistisch beleidigt. Internet-Videos belegten dies unter anderem. Der 31 Jahre alte Terry streitet die Vorwürfe strikt ab und spricht von einem „Missverständnis“. Der Abwehrspieler zeigte sich bestürzt darüber, „dass die Leute so etwas von mir denken“. Dennoch nahm die Metropolitan Police damals die Ermittlungen auf, nachdem eine anonyme Anzeige gegen Terry eingegangen war.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werde sich Terry am 1. Februar 2012 vor dem West-London-Magistrates-Gericht verantworten müssen. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft sei „nach gründlicher Überprüfung der vorliegenden Beweise“ gefallen. Saunders zeigte sich „zuversichtlich, dass es ausreichend Beweise für einen Schuldspruch gibt“ und dass die Aufarbeitung des Falls „im Interesse der Öffentlichkeit liegt“.

Chelsea sichert Terry Unterstützung zu

Der FC Chelsea reagiert bestürzt auf die Anklage seines Spielers, sicherte Terry aber seine Unterstützung zu. „Der FC Chelsea stand in dieser Angelegenheit immer hinter John Terry und wird dies auch weiterhin tun“, schrieb der Klub auf seiner Webseite. Terry habe gegenüber seinem Arbeitgeber erneut seine Unschuld beteuert und „sich entschlossen gezeigt, alles Nötige zu tun, um diese auch zu beweisen“.

Anton Ferdinand, der jüngere Bruder von Terrys Nationalmannschaftskollegen Rio Ferdinand, verweigerte bisher jeglichen konkreten Kommentar zu dem Vorfall zwischen ihm und Terry. Allerdings ließ Anton Ferdinand durchblicken, dass er „sehr starke Gefühle bezüglich dieser Angelegenheit“ habe. Er wolle die Ermittlungen aber nicht durch das Lostreten einer öffentlichen Diskussion beeinflussen.

Darauf hofft auch Saunders. „John Terry wird nun ein Verbrechen vorgeworfen, und er hat das Recht auf einen fairen Prozess“, sagte die Staatsanwältin. „Daher ist es wichtig, dass er nicht durch voreilige Meldungen vorverurteilt wird.“

Trotz der Anklage wird Terry dem FC Chelsea am Donnerstag (21.00 Uhr) im Londoner Liga-Duell bei Tottenham Hotspur zur Verfügung stehen.