Der brasilianische Verteidiger steht unter Verdacht, sein Haus angezündet zu haben. Fluchtgefahr befürchtet. Heynckes Appell ungehört.

München. Der unter Verdacht der schweren Brandstiftung stehende Fußball-Profi Breno darf am Jahresanfang nicht mit dem FC Bayern München ins Trainingslager nach Katar reisen. Dies habe das Amtsgericht München entschieden, berichtete am Montag die Staatsanwaltschaft München I und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung (Dienstag). Zwar seien die Meldeauflagen gegen den jungen Brasilianer etwas gelockert worden, „aber nicht in der Art, dass er ins Trainingslager ausreisen“ könne, sagte Behördensprecher Thomas Steinkraus-Koch.

Der Brasilianer steht unter Verdacht, im September seine Villa im Münchner Nobel-Vorort Grünwald vorsätzlich in Brand gesetzt zu haben. Bei dem Feuer war das angemietete Haus ausgebrannt, es entstand ein Millionenschaden. Breno saß knapp zwei Wochen in Untersuchungshaft, kam aber Anfang Oktober gegen die Zahlung einer Kaution und unter Auflagen wieder auf freien Fuß. Der Haftbefehl gegen ihn blieb aber bestehen.

Gegen die Entscheidung des Amtsgerichts bestehe aber ein Beschwerderecht, betonte Steinkraus-Koch. Wann die Ermittlungen gegen den Fußball-Profi abgeschlossen werden können, sei noch nicht absehbar.

Ob die Bayern Beschwerde gegen die Entscheidung des Gerichts einlegen werden, ließ der Verein offen. „Wir äußern uns zum Fall Breno nicht“, sagte der Mediendirektor Markus Hörwick. Auch ein vorweihnachtlicher und leidenschaftlicher Appell von Bayern-Trainer Jupp Heynckes nutzte nichts. Der 66 Jahre alte Fußballlehrer hoffte am Vormittag noch, dass Breno ins Trainingslager mitfliegen darf. „Das würde ihm riesig helfen. Ich hoffe, dass man Einsicht hat. Es gibt ganz klare Gesetze, aber ich denke, dass man auch an den Menschen denken muss“, sagte Heynckes. „Und da wäre es für ihn auf jeden Fall besser, wenn er dabei wäre.“

Der Trainer geriet fast ins Schwärmen, als er von den Fortschritten Brenos erzählte. „Man sieht doch, dass er, wenn er täglich mit uns trainiert, wieder Mut fasst, motiviert ist, wieder lacht und ein ganz anderer Mensch geworden ist. Das gehört für mich auch zur Therapie.“ (dpa/dapd)