Wuppertal. Bundestrainer Dirk Lange steht bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften an diesem Wochenende in Wuppertal nicht mehr am Beckenrand, die Trennung vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) ist aber nicht endgültig vollzogen. "Es gibt Verhandlungen mit der Zielsetzung, die Modalitäten eines Aufhebungsvertrages auszuhandeln. Ich erwarte in Kürze eine Regelung", sagte Leistungssportdirektor Lutz Buschkow. Damit ist die Hängepartie zwar nicht beendet, der Bundestrainer Lange aber Geschichte. Ein peinlicher Eiertanz wie beim Weltcup Ende Oktober in Berlin bleibt allen Beteiligten damit immerhin erspart. Vor fünf Wochen hatte Lange noch betont gelassen die Wettbewerbe am Beckenrand verfolgt und als Bundestrainer die Ergebnisse kommentiert, obwohl die Trennung beschlossen war.

Der Hamburger, der das Amt im November 2008 antrat, hat noch einen Vertrag bis Ende 2012. Ein Nachfolger soll bis zu den Spielen 2012 in London nicht benannt werden. Erst nach Olympia wird der Posten neu ausgeschrieben, dann ist auch die Verpflichtung eines Schwimm-Cheftrainers vorgesehen. Dieser Job war Lange 2010 vorenthalten worden. Sein Verhältnis zu Buschkow gilt als zerrüttet. Bei der WM im Juli in Shanghai hatten die Schwimmer mit nur fünf Bronzemedaillen die schlechteste Bilanz seit 1990 verzeichnet. Wie die Bundestrainer-Aufgaben in den nächsten acht Monaten verteilt werden, will Buschkow nach einer Einigung mit Lange verkünden. Als mögliche Nachfolger ab 2013 werden Essens Bundesstützpunkttrainer Henning Lambertz und Frank Embacher, Heimtrainer des WM-Dritten Paul Biedermann, gehandelt.