Der Star von Real Madrid erzielt zwei Treffer beim 6:2-Sieg über Bosnien-Herzegowina – Türkei trennt sich nach Ausscheiden von Guus Hiddin

Lissabon. Portugal, Tschechien, Kroatien und Irland haben sich als letzte von insgesamt 16 Mannschaften für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine qualifiziert. Laut Rangliste des Europäischen Fußball-Verbandes (UEFA) findet somit die bestmöglich besetzte EM statt. Die nach dem UEFA-Koeffizienten am höchsten eingestuften 14 Teams werden neben den Gastgebern Polen und Ukraine bei der EM teilnehmen. Deutschland befindet sich in Lostopf zwei und könnte bei Lospech auf Weltmeister Spanien, Portugal und Frankreich treffen.

Als es darauf ankam, war auf Europas wohl besten Fußballer dann doch Verlass. Mit zwei Toren, eines davon das wichtige 1:0, trug Cristiano Ronaldo wesentlich zur Teilnahme Portugals an der Europameisterschaft bei. 6:2 (2:1) bezwang die Mannschaft um Ronaldo Bosnien-Herzegowina. Doch spiegelte dieses letzte Ergebnis der Portugiesen in der EM-Quali nicht wider, mit welch großem Zittern das Ganze verbunden war.

Torlos war das Hinspiel in Bosnien-Herzegowina ausgegangen, und am Dienstag konnte Portugal erst nach Helder Postigas Treffer zum 4:2 in der 72. Minute aufatmen. Bis dahin hätte ein einziges Tor der Mannschaft um den ehemaligen Bundesligaspieler Edin Dzeko zur Teilnahme in Polen und der Ukraine gereicht. „Wir sind heute zweimal von unserem Weg abgekommen, nachdem wir zwei Treffer hinnehmen mussten. Aber wir sind zurückgekommen und haben verdient gewonnen“, sagte Portugals Trainer Paulo Bento.

Iren und Kroaten ohne Probleme

Mehr als den Grundstein hatten die Iren beim 4:0-Hinspielsieg in Estland gelegt. „Die Katze ist jetzt zwar im Sack. Aber der Sack ist nicht zu. Und die Katze ist ein wildes Tier“, hatte Irlands Trainer Giovanni Trapattoni noch nach dem 4:0 Erfolg in Estland gesagt. Doch viel mussten die Iren beim 1:1 im Rückspiel nicht mehr tun, um den Sack zuzubinden. Das Team des ehemaligen Bayern-Trainers stand gut organisiert in der Defensive, die EM-Quali war zu keiner Zeit in Gefahr. Endlich sei der Schmerz nach der missglückten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika überwunden, sagte Trapattoni Bezug nehmend auf das Relegationsspiel 2009 gegen Frankreich, als der Schiedsrichter vor dem 1:1 ein klares Handspiel des Franzosen Thierry Henry übersehen hatte.

Ähnlich gelagert war das Rückspiel zwischen Kroatien und der Türkei. Die Türken waren bei der desaströsen Vorstellung im Hinspiel in Istanbul mit 0:3 unter die Räder gekommen und wurden von den eigenen Fans gnadenlos ausgepfiffen. Im Rückspiel beim 0:0 in Zagreb war in den Anfangsminuten bei den Türken das Bestreben zu erkennen, die Blamage aus dem Hinspiel wettzumachen. Doch nachdem sie die ersten Chancen ungenutzt gelassen hatten, übernahmen die Kroaten mehr und mehr die Kontrolle. Am Mittwoch dann teilte der türkische Verband mit, was erwartet worden war: Der Vertrag mit dem niederländischen Trainer Guus Hiddink wird vorzeitig aufgelöst.

Spannend gestaltete sich das Playoff-Spiel zwischen Tschechien und Montenegro. Die Tschechen hatten das Hinspiel in Prag 2:0 gewonnen. Am Mittwoch konnten sie sich zum einen bei ihrem starken Torhüter Petr Cech, zum anderen an der mangelhaften Chancenverwertung der Montenegriner bedanken. Der Treffer von Petr Jiracek in der 81. Minute zum 1:0-Endstand stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf. „Es war ein sehr schweres Spiel“, sagte dann auch der ehemalige Bundesliga-Profi Tomas Rosicky und ergänzte: „Beide Begegnungen waren große Kämpfe. Die zweite war noch schwieriger, weil der Rasen in einem fürchterlichen Zustand war.“

(dapd/abendblatt.de)