Der Kroate kokettiert mit Wechsel. Auf die Ersatzbank bei Bayern hat er keine Lust. Rummenigge: “Geben im Winter keine Spieler ab“.

München. Karl-Heinz Rummenigge denkt nicht daran, die wechselwilligen Bayern-Profis Ivica Olic und Danijel Pranjic in der Winterpause gehen zu lassen. „Wir werden sicher keinen Spieler verkaufen. Der Trainer möchte das nicht, und ich gebe ihm da vollkommen Recht“, sagte der Vorsitzende des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München in einem Interview auf der Webseite des Klubs.

Der deutsche Rekordmeister unterhält einen der übersichtlichsten Kader in der Bundesliga und möchte nach der vergangenen titellosen Saison endlich wieder Pokale an die Säbener Straße holen. Dafür sei jeder einzelne Spieler wichtig. „Mit 20 Feldspielern haben wir einen recht kleinen Kader“, betonte Rummenigge. „Von der Quantität her sind wir am unteren Limit. Ich hoffe, dass wir in der Rückrunde noch in allen drei Wettbewerben vertreten sind – da brauchen wir mindestens diesen Kader.“

Ivica Olic ist nach monatelangen Pausen wieder verletzungsfrei. Ein Knorpelschaden und ein Sehnenriss setzten den 32 Jahre alten Stürmer fast ein ganzes Jahr matt. Nun ist der Kroate wieder fit – und sitzt weiter draußen. Zu groß ist die Konkurrenz im Bayern-Angriff, zu uninspirierend die Leistungen des Ex-Hamburgers in seinen fünf Bundesliga-Kurzeinsätzen diese Saison.

Olic nutzte die Bühne Nationalelf, um mal wieder in Erscheinung zu treten. Und sich bei Bayern-Coach Jupp Heynckes in Erinnerung zu rufen. Beim 3:0 der Kroaten im Playoff-Hinspiel zur EM 2012 gegen die Türkei feierte er sogar Saisonpremiere: Erster Einsatz von Beginn an – prompt ein Tor. Sein zweites in dieser Spielzeit. „Das Spiel bestätigt meine Meinung. Wenn sich meine Situation nicht ändert, versuche ich, im Winter zu wechseln“, sagte Olic der „Süddeutschen Zeitung“.

„Ich habe immer gesagt, dass ich nicht glücklich sein werde, wenn ich auf der Bank sitze“, meinte Olic, hinter Mario Gomez und Nachwuchskraft Nils Petersen nur noch Mittelstürmer Nummer drei bei den Münchner Offensivkünstlern. Im Lager der Nationalelf wies er auf seinen Ärger hin. Aber vielleicht können Heynckes ja weitere Treffer überzeugen: Am heutigen Dienstag steht das Playoff-Rückspiel an, wohl erneut mit Olic in der Startelf. „Ich kann noch zwei Jahre auf hohem Niveau spielen“, sagte Olic. Er habe nun gesehen, „wie schön es ist, von Anfang an zu spielen“.

Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger schloss nach einem „guten Gespräch“ mit dem wechselwilligen Olic einen vorzeitigen Abgang im Gegensatz zu Rummenigge nicht aus. Zwar sei grundsätzlich nicht geplant, Spieler im Winter abzugeben. Aber „man muss sich mit jedem Fall individuell auseinandersetzen“, wird Nerlinger im "kicker" zitiert. Der Vertrag Stürmers läuft im Sommer aus und verlängert sich nur bei einer bestimmten Anzahl an Pflichtspielen.

Sollte der souveräne Tabellenführer Spieler im Winter abgeben, sind Verstärkungen nicht ausgeschlossen. „Wenn der eine oder andere gehen will und man lässt es zu, dann wird man was machen“, sagte Bayern-Präsident Uli Hoeneß. (dpa/dapd/abendblatt.de)