Miller ließ sich wegen Depressionen behandeln. 96-Manager Schmadtke: „Sehr schön, dass er die Problematik in den Griff bekommen hat“.

Hannover. Torhüter Markus Miller hat seine mentale Erschöpfung überwunden und wird Ende November ins Mannschaftstraining des Bundesligisten Hannover 96 zurückkehren. „Es ist sehr schön, dass er die Problematik in den Griff bekommen hat. Markus hat Wege gefunden, damit umzugehen. Wir gehen von einer hundertprozentigen Gesundung aus“, sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung.

Miller hatte sich Anfang September öffentlich zu seiner Erkrankung bekannt und in stationäre Behandlung begeben. „Seit einiger Zeit habe ich immer seltener das Gefühl, dass ich der Mannschaft wirklich helfe oder etwas Wesentliches bewirke“, hatte der 29-Jährige damals erklärt: „Dabei erlebte ich zunehmenden, großen inneren Druck und Anspannungen, die mich begannen zu blockieren.“ Der Verein sagte seinem Ersatzkeeper umgehend „alle Unterstützung“ zu und hielt in den vergangenen Wochen ständig Kontakt zu Miller.

Körperlich hat Hannovers Ersatztorhüter durch seinen mehrwöchige Pause kaum an Fitness verloren. „Er hat sich schon ein Stück weit fit gehalten“, sagte Schmadtke: „Wenn es irgendwo Defizite geben sollte, werden wir das schon hinbekommen.“ Nach seiner Rückkehr solle Miller „ganz normal“ in die alltäglichen Abläufe des Klubs eingegliedert werden. „Ich denke, dass das auch sein Wunsch ist“, sagte Schmadtke.

Dennoch will man Miller in Hannover behutsam aufbauen und sein Comeback sensibel begleiten. Der Familienvater war 2010 vom Karlsruher SC zu den Niedersachsen gewechselt, zog sich bei seinem neuen Arbeitgeber jedoch sofort eine Knieverletzung zu und ist noch ohne Punktspieleinsatz für Hannover. Für das öffentliche Bekenntnis zu seiner Erkrankung hatte der Torhüter bundesweit Anerkennung erhalten. (dapd)