Die Box-Szene bangt um Joe Frazier. Der 67-Jährige ist an Leberkrebs erkrankt. Sein Manager Leslie Wolff spricht von einer “ernsten Situation“.

Washington. Er ist eine Boxlegende, ein früherer Schwergewichtsweltmeister. Unvergessen sind seine Kämpfe gegen Muhammad Ali . Die Rede ist von Joe Frazier. Der 67-Jährige ist schwer an Leberkrebs erkrankt. Er wird in einer Klinik in Philadelphia behandelt. "Wir tun alles, was wir können. Aber ich wäre ein Lügner, wenn ich nicht sagen würde, es ist sehr ernst“, sagte Fraziers Manager Leslie Wolff. Es sei eine "sehr schmerzhafte und ernste Situation“. "Joe ist ein Kämpfer. Joe gibt nicht auf“, fügte Wolff hinzu.

Frazier zählt zu den ganz Großen der Boxgeschichte. Der jüngste Spross einer Familie mit zwölf Kindern gewann als erster Schwergewichtler überhaupt zunächst die olympische Goldmedaille - 1964 in Tokio im Finale gegen Hans Huber aus Regensburg - und in der Folge den WM-Titel bei den Profis. 1990 wurde Frazier in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen.

Zur Legende wurde der "Smokin' Joe“ genannte Boxer vor allem dank seiner drei Kämpfe gegen Muhammad Ali, von denen er lediglich den ersten gewann. Im "Thriller von Manila“ - dem letzten Aufeinandertreffen der beiden - gewann Ali am 1. Oktober 1975 durch Technischen K.o. in der 14. Runde, weil Frazier mit einem geschwollenen Auge aus dem Ring genommen wurde. Beide waren am Ende praktisch kampfunfähig. Der Fight ging in die Boxgeschichte ein.