In einem Interview sprach Rekordspieler Matthäus über die Aussagen des HSV-Chefs während der Trainersuche. Er sagt: “Das war unter der Gürtellinie.“

Hamburg. Die Ereignisse in der Sportwelt überschlugen sich an jenem 19. September 2011: Um 15.22 Uhr landete eine Presseerklärung des HSV in den E-Mail-Postfächern der Sportredaktionen. Der Inhalt: Der HSV und Trainer Michael Oenning gehen künftig getrennte Wege. Nur 21 Minuten später meldeten die Nachrichtenagenturen den Rauswurf Lothar Matthäus' als Nationaltrainer Bulgariens.

Schnell wurde am Hamburger Volkspark über ein mögliches Engagement von Matthäus beim Bundesliga-Dino spekuliert. Ebenso schnell beendete HSV-Vorstandschef Carl-Edgar Jarchow diese Gedankenspiele jedoch mit einer klaren Abfuhr an den Rekordnationalspieler. Nun meldet sich Matthäus via "SportBild" zurück. "Das war eine respektlose Aussage unter der Gürtellinie. Herr Jarchow würdigt nicht, was ich für den deutschen Fußball geleistet habe", klagt der 50-Jährige an.

Debatte: Lothar Matthäus muss HSV-Trainer werden

Sein ausschweifendes Privatleben steht für Matthäus nicht im Zusammenhang mit seinen Kompetenzen als Trainer. "Wenn ich Verantwortung in einem Verein tragen würde, wäre es mir egal, ob ein Spieler zwei- oder dreimal verheiratet war, wie viele Kinder oder Tätowierungen er hat. Für mich wäre nur seine Leistung wichtig", sagte Matthäus dem Magazin.

Den Traum von einem Trainerjob in Deutschland hat er noch nicht aufgegeben, es aber akzeptiert, dass scheinbar niemand den Mut hat, Matthäus eine Chance zu geben. Wenn die Voraussetzungen stimmen, würde er auch in der 2. Bundesliga arbeiten. Zunächst sagt er aber: "Mein Vertrag in Bulgarien läuft noch bis November. Es liegen schon Anfragen von europäischen Erstligisten vor." (nk)