In der zweiten Runde des DHB-Pokal muss Meister HSV zu Oberligist HSG Gütersloh. Kiel gewann im Anschluss an die Auslosung den Supercup.

München. Mit dem Top-Spiel zwischen dem TV Großwallstadt und den Rhein-Neckar Löwen steigen die Handball-Bundesligisten in der zweiten Runde in den DHB-Pokal ein. Das ergab die Auslosung am Dienstag im Vorfeld des Supercups in München. Das zweite Erstliga-Duell bestreiten Aufsteiger Eintracht Hildesheim und der SC Magdeburg.

Einen leichten Gegner bescherte Snowboard-Ass Amelie Kober als Losfee hingegen Cupverteidiger THW Kiel. Der deutsche Rekordmeister muss beim SC Magdeburg II antreten. Ebenfalls eine Auswärtspartie hat der deutsche Meister HSV Hamburg beim Oberligisten HSG Gütersloh. „Ein gutes Los, um in den Wettbewerb zu starten. Die Mannschaft weiß, dass auch die vermeintlich Kleinen ihre Tücken haben können, aber natürlich sind wir der klare Favorit und werden diese Rolle auch annehmen. Wir freuen uns auf das Spiel“, sagte HSV-Präsident Martin Schwalb nach der Auslosung durch Snowboard-Star Amelie Kober. Der Meisterschafts-Dritte Füchse Berlin tritt beim Zweitligisten 1. VfL Potsdam an. Spieltag ist der 21. September.

Die Auslosung fand im Rahmen des Supercups zwischen dem HSV und THW Kiel statt. Am Ende jubelten die Kieler. Erstmals seit drei Jahren holte der Rekordchampion wieder den Supercup und entriss Meister HSV Hamburg im Duell der Handball-Giganten den ersten Titel der Saison. Der Pokalsieger setzte sich in München im Prestige-Duell mit dem Meister mit 24:23 (15:14) durch und feierte vier Tage vor Beginn der 35. Bundesliga-Spieltag seinen sechsten Triumph im traditionellen Treffen der beiden Titelträger der Vorsaison.

Nach zwei Niederlagen gegen Hamburg in den beiden vergangenen Jahren glückte dem Rekord-Supercup-Gewinner im dritten Anlauf die Revanche. In der Liga tritt Kiel zum Auftakt am Sonntag gegen die SG Flensburg-Handewitt an, der HSV eröffnet einen Tag zuvor im Duell mit TuS N-Lübbecke das Rennen um die Schale. Die, das hatte Kiel schon vor dem Duell bekundet, sei nur „vorübergehend ausgeliehen“ an Hamburg.

Vor 8500 Zuschauern in der Olympiahalle erwischte Kiel gegen zunächst etwas schlafmützige Hamburger den besseren Start. Der überragende Kim Andersson, der immer wieder aus dem Rückraum zum Abschluss kam, brachte sein Team in der 7. Minute 3:0 in Führung, zehn Minuten später stellte Momir Ilic mit seinem schon vierten Siebenmeter auf 10:5 für Kiel. Der HSV konnte sich in dieser Phase bei Pascal Hens bedanken, dass er nicht klarer zurücklag: Der Nationalspieler kam ebenfalls aus der Distanz immer wieder zum Abschluss und traf meist.

Mit der Fünf-Tore-Führung im Rücken wurde Kiel etwas nachlässig, außerdem erlaubte sich Hamburg jetzt keine überflüssigen Fouls mehr im eigenen Kreis. Erneut Hens brachte Hamburg mit seinem fünften Treffer sechs Minuten vor der Halbzeitpause auf ein Tor heran (11:12), Bertrand Gille glückte kurz vor dem Seitenwechsel der Ausgleich zum 14:14. Doch Andersson mit seinem achten Tor rettete die knappe Führung für Kiel in die Kabine.

Wie schon in den ersten 30 Minuten wechselten beide Trainer auch in der zweiten Halbzeit munter durch. Beim HSV gab Zugang Dan Beutler, der sich im Tor mit Joachim Bitter abwechselte, ein unauffälliges Pflichtspieldebüt. Auf Trainer-Sohn Oscar Carlen, den zweiten namhaften Neuen, musste Hamburg ebenso wie auf Michael Kraus und Marcin Lijewski noch verzichten. Kiel, das erstmals seit 23 Jahren auf neue Spieler verzichtet hatte, fehlte Christian Zeitz.

Kurz nach der Pause schraubte Ilic den Vorsprung der Kieler wieder auf drei Tore (18:15), ehe der starke THW-Torhüter Thierry Omeyer gegen Hans Lindberg seinen zweiten Siebenmeter hielt. Doch der HSV gab nicht klein bei, Torsten Jansen glich in der 43. Minute wieder aus (18:18). Drei Minuten später brachte Hens den HSV mit seinem siebten Tor erstmals in Führung. Die Zebras leisteten sich jetzt zu viele Fehler im Angriff, Andersson war nicht mehr so dominant.