Daegu. Für die deutschen Leichtathleten endete der dritte Tag der Weltmeisterschaften in Daegu glanzlos und mit einigen Enttäuschungen. Markus Esser warf seinen Hammer mit 79,12 Metern um 27 Zentimeter an der Bronzemedaille vorbei. Zum dritten Mal nach der WM 2005 und der EM 2006 blieb dem 31 Jahre alten Leverkusener nur der vierte Platz. Trotzdem sagte Esser: "Das Jahr gibt Aufschwung für Olympia 2012." Den Titel holte überraschend der schon 36 Jahre alte Japaner Koji Murofushi mit 81,24 Metern.

Auch Stabhochspringer Malte Mohr flog an einem Podestplatz vorbei. 5,85 Meter im dritten Versuch reichten nur für den fünften Rang. "Mit der Leistung bin ich zufrieden, aber nicht mit dem Platz", meinte der Münchner. Weltmeister wurde der Pole Pawel Wojciechowski mit 5,90 Metern. Kugelstoßerin Nadine Kleinert aus Magdeburg war nach ihrem achten Platz (19,26 Meter) untröstlich. Die Neuseeländerin Valerie Adams verteidigte ihren Titel unangefochten mit 21,24 Metern. Im Siebenkampf ist Jennifer Oeser aus Leverkusen nach dem ersten Tag mit 3791 Punkten nur Siebte. Die Britin Jessica Ennis liegt mit 4078 Punkten klar vorn.

Für Markus Münch ist die WM beendet. Der Diskuswerfer von der LG Wedel-Pinneberg scheiterte mit 60,80 Metern als 26. in der Qualifikation. "Es ist ein bisschen enttäuschend", sagte er. "62,50 Meter wären auf jeden Fall möglich gewesen. Vor zehn Tagen bin ich mit dem rechten Fuß umgeknickt, aber die Ärzte haben mich wieder fit bekommen. Für Olympia habe ich noch einmal wichtige Erfahrungen mitgenommen."

Neue Sprintkönigin ist Carmelita Jeter (USA), die in 10,90 Sekunden triumphierte. Ein Nachspiel hatte dagegen das Rennen über 110 Meter Hürden. Eine Stunde nach seinem vermeintlichen Erfolg in 13,14 Sekunden wurde Weltrekordler Dayron Robles aus Kuba disqualifiziert - er soll den Chinesen Liu Xiang behindert haben. So erhielt Jason Richardson (USA; 13,16) Gold. Der unterschenkelamputierte Südafrikaner Oscar Pistorius schied im 400-Meter-Halbfinale als Letzter in 46,19 Sekunden aus.