Rekordweltmeister Michael Schumacher feiert beim Formel-1-Grand-Prix in Spa sein 20. Dienstjubiläum

Spa. Ein Goldhelm als Hommage an goldene Zeiten, viele Glückwünsche und zumindest eine vorübergehende Bestzeit am Morgen: Bei seinem ganz persönlichen Formel-1-Jubiläum stand Michael Schumacher im Mittelpunkt, der zehnte Platz von Weltmeister Sebastian Vettel oder die Tagesbestzeit von Vettels Red-Bull-Kollege Mark Webber blieben Randnotizen.

Aufmerksamkeit erregte vor allem der neue Kopfschutz des Rekordchampions. Anstelle seines üblichen roten Helmes trägt Schumacher dort, wo er am 25. August 1991 sein erstes Formel-1-Rennen gefahren war, im Silberpfeil einen goldenen Helm. Der wurde eigens für den Großen Preis von Belgien (Sonntag, 14.00 Uhr/RTL und Sky) mit 21-karätigem Blattgold belegt. "Ich bin natürlich schwer begeistert davon. Blattgold als Hommage an mein Renndebüt vor 20 Jahren in Spa und die folgenden goldenen Jahre - das ist eine schöne Idee", sagte Schumacher, dessen Name nach Meinung von Mercedes-Sportchef Norbert Haug "das Synonym für das schnellste Lebewesen auf Rädern" ist. Auch nach zwei Jahrzehnten in der Königsklasse ist für Haug der heute 42 Jahre alte Schumacher weiterhin ein "Renntier schlechthin" und "nach wie vor der Beste, den es je gab".

Am Nachmittag verhinderte einsetzender Regen, der Schumacher am Morgen in seinem "Wohnzimmer" noch zu Platz eins verholfen hatte, eine bessere Platzierung des Kerpeners, der am Ende Rang elf belegte. "Es war ein besonderes Gefühl, zum Auftakt dieses Jubiläumswochenendes auf der Strecke zu sein. Viele Dinge haben sich hier in den letzten 20 Jahren verändert, das Wetter aber nicht", sagte Schumacher.

Schumachers Mercedes-Kollege Nico Rosberg war als Sechster bester Deutscher. Force-India-Testfahrer Nico Hülkenberg wurde Achter. Weltmeister Sebastian Vettel erreichte lediglich Rang zehn. Adrian Sutil, der Hülkenberg am Nachmittag sein Auto überlassen hatte, kam mit seiner Zeit vom verregneten ersten Trainingsteil nur auf Gesamtrang 25. Virgin-Pilot Timo Glock belegte Platz 19.

Von Schumachers goldenem Jubiläums-Helm will sein Lieferant insgesamt 20 Exemplare herstellen, einen pro Schumacher-Jahr in der Formel 1, alle versehen mit einer von Schumacher unterschriebenen Urkunde. Einer davon wird zugunsten der Verkehrssicherheitskampagne des Automobil-Weltverbandes FIA versteigert, für die Schumacher als Botschafter tätig ist.

Passend zum Jubiläum gibt es auch eine neue Kappe: Nicht in Rot wie früher zu Ferrari-Zeiten oder Silber wie jetzt bei Mercedes, sondern in Schwarz mit goldener Schrift. Zudem wird Schumacher am Wochenende ein T-Shirt mit sieben Sternen tragen, von dem 281 Exemplare - eins für jedes seiner Rennen - hergestellt wurden. Die will er an diesem Sonnabend bei einer Feier in der Boxengasse an Freunde und Weggefährten verschenken.

Einige davon werden sicher auch bei Ferrari ihre Abnehmer finden, immerhin holte Schumacher dort fünf WM-Titel. "Michael ist und wird immer ein Protagonist in der langen Ferrari-Geschichte bleiben. Er wird immer in den Herzen der Tifosi und aller Mitarbeiter Maranellos sein", sagte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo und ergänzte: "Ein Großteil seiner 20 Jahre in der Formel 1 hat er bei uns verbracht. Gemeinsam haben wir Resultate erreicht, die schwer zu übertreffen sind. Seine Leidenschaft ist unglaublich, auch sein Engagement, seine Entschlossenheit und der Mut, den er bewiesen hat."