Der Chef fährt mit gutem Beispiel voran - zumindest aber mittendrin. Bei Hamburgs großem Radrennen Vattenfall Cyclassics, das am Sonntag zum 16. Mal startet, steigt Pieter Wasmuth, 45, erstmals selbst in den Sattel. Der Generalbevollmächtigte für Hamburg und Norddeutschland beim Sponsor Vattenfall Europe geht die Aufgabe mit Ehrgeiz an: In einer Zeit von zwei Stunden will er die 55-Kilometer-Distanz der Amateure meistern, danach mit Bürgermeister Olaf Scholz von der Tribüne in der Mönckebergstraße aus das Rennen der Radprofis verfolgen. "60 Kilometer pro Woche" habe er in den vergangenen drei Monaten trainiert.

Seit Oktober 2010 leitet Wasmuth die regionalen Geschäfte des Versorgers. Der verheiratete Vater dreier Kinder ist dafür bestens präpariert. Als gebürtiger Hamburger kennt er die Region, als Manager bei Unternehmen wie Shell oder dem Windturbinenhersteller Repower Systems lernte er die Konflikte und Fallstricke der Energiebranche kennen. Das hilft ihm dabei, sein Unternehmen bei der politisch gewollten Neuausrichtung der Energiewirtschaft zu positionieren. Keine leichte Aufgabe: Zwischen Hamburg und Vattenfall gab es immer wieder mal politische Differenzen. Doch Wasmuth handelt in der Überzeugung, dass die Stadt und sein Unternehmen "fest verbunden" seien und dies bleiben sollten. Auch deshalb gibt er am Sonntag auf dem Rennrad sein Bestes.